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Forster will beim Heimrennen offene Rechnung begleichen

Zum fünften Mal in Serie gastiert die EKZ Crosstour am Sonntag in Eschenbach. Es ist der zweitletzte Lauf der Saison. Die Hoffnungen des Veranstalters ruhen dabei vor allem auf Lars Forster.

Linth-Zeitung
07.12.18 - 04:30 Uhr
Sport
Hat Grosses vor: Radquer-Schweizermeister Lars Forster möchte beim Heimrennen in Eschenbach zumindest aufs Podest steigen.
Hat Grosses vor: Radquer-Schweizermeister Lars Forster möchte beim Heimrennen in Eschenbach zumindest aufs Podest steigen.
Bild radsportphoto.net/Steffen Müssiggang

Unvergessen bleiben aus Sicht der Organisatoren die beiden Heimsiege von Marcel Wildhaber 2015 und 2016. Obwohl im vergangenen Jahr weder Wildhaber noch sonst ein Eschenbacher bei den Elite-Herren aufs Podest fahren konnte, gab es auch 2017 Grund zur Freude beim VCE. Denn Nicole Koller überraschte und erreichte erstmals bei ihrem Heimrennen eine Top-3-Klassierung.

Die Vorzeichen, dass diesen Sonntag zum vierten Mal in Serie ein VCE-Fahrer vom Podest jubeln kann, stehen gut – vor allem dank Mountainbike-Europameister Lars Forster. Seine Rückkehr in den Rennzirkus nach einer Wettkampfpause verlief Mitte November an der EKZ Crosstour in Hittnau überraschend gut (5. Rang). So zeigt sich der 25-Jährige zuversichtlich: «Bis Hittnau hatte ich noch keine intensiven Trainings absolviert. Seither kam schon einiges dazu. Ich sollte am Sonntag noch eine Spur besser sein.»

«Die Strecke in Eschenbach gefällt mir sehr. Und ja, ich traue mir den Sieg zu.»
Lars Forster, amtierender Schweizermeister in Radquer aus Bürg

Mit seinem Heimrennen hat Forster noch eine Rechnung offen, denn im letzten Jahr setzte es mit Rang 8 eine Enttäuschung ab. Schuld sei damals eine schlechte Tagesform gewesen, erinnert sich Forster. Am Parcours mit dem langen Anstieg und der spektakulären, wie auch äusserst schwierigen Schräghangabfahrt, habe es nicht gelegen. «Die Strecke gefällt mir sehr. Und ja, ich traue mir den Sieg zu,» erklärt der zweifache Schweizermeister im Radquer selbstbewusst. Wenn es zum Sieg nicht reichen sollte, dann aber zumindest zu einem Podestplatz, ergänzt Forster.

«Einfach mal drauflosfahren»

Im Gegensatz zu Lars Forster stehen die Chancen für die Hoffnungsträgerin des VCE bei den Frauen weniger gut. Nicole Koller wusste zwar im bisherigen Saisonverlauf zu überzeugen: In Baden als auch in Aigle wurde sie Vierte, dazu konnte sie beim Heim-Weltcup in Bern als drittbeste U23-Fahrerin gar aufs Podest steigen. Doch ab Ende Oktober folgte dann eine Zwangspause. Zuerst musste sie sich die Weisheitszähne entfernen lassen – «das lief nach Plan. Nach zwei Wochen startete ich wieder mit polysportivem Training, eine Woche später stieg ich wieder aufs Rad,» erinnert sich Koller. Doch dann warf sie eine Magenschleimhautentzündung zurück. So konnte sie zunächst gar nicht trainieren, und dann nur dosierte Einheiten absolvieren. «Langsam normalisiert sich aber alles», sagt die ehemalige Gesamtsiegerin der EKZ Crosstour.

Für den weiteren Verlauf der Radquer-Saison – das grosse Ziel ist die WM in Dänemark Anfang Februar – ist Koller zuversichtlich, für das Heimrennen in Eschenbach hat sie allerdings noch nicht sehr hohe Erwartungen: «Ich will keine unnötige Nervosität. Deshalb werde ich einfach einmal drauflosfahren und schauen, was rauskommt», erklärt sie.

Topfavoritin Betsema

Als klare Favoritin geht bei Frauen die aktuelle EKZ-Crosstour-Leaderin Denise Betsema an den Start. Die 25-jährige Holländerin ist die grosse Aufsteigerin dieser Saison im internationalen Crosssport. Als Achtzigste der Weltrangliste startete die zweifache Mutter beim Saisonauftakt in Baden und wurde Dritte. Seither gewann sie neben den beiden Crosstour-Events in Aigle und Hittnau noch vier weitere internationale Rennen. Dazu kam überraschend EM-Bronze. Und am Sonntag vor einer Woche feierte Betsema im belgischen Koksjide gar ihren ersten Weltcupsieg – sodass sie nun bereits auf Platz 21 der Weltrangliste liegt.

Mehrere Sieganwärter

Bei den Herren verzichtet Leader David van der Poel aus Holland auf einen Start in Eschenbach und macht damit das Rennen um den Gesamtsieg nochmals spannend. Dies, nachdem er in Hittnau seinen zweiten Saisonsieg erzielen und seinen Vorsprung auf 105 Punkte ausbauen konnte. Der Siebte der Weltrangliste, der Belgier Quinten Hermans, wird nun in Eschenbach der grosse Gejagte sein. Aus Schweizer Sicht hoffen neben Lars Forster auch seine Klubkollegen Andri Frischknecht, Marcel Wildhaber und Kevin Kuhn sowie Nicola Rohrbach, Simon Zahner, Timon Rüegg und Severin Sägesser auf Spitzenplätze.

Im Vorfeld haben sich über 330 Fahrerinnen und Fahrer angemeldet. Am Renntag selber ist die Nachmeldung vor Ort möglich. Der Anlass beginnt am Sonntag um 9 Uhr mit dem «Cross für alle». Danach geht es Schlag auf Schlag. Für die Zuschauer steht eine Festwirtschaft bereit, um sich zu verköstigen und aufzuwärmen. (lz)

Das Rennprogramm am Sonntag in Eschenbach:
Training auf der Strecke. – Start «Cross für alle», anschliessend Siegerehrung. – Parcours U13/U15. – Start U17, anschliessend Siegerehrung. – Start U13/U15, anschliessend Siegerehrung. – Geschicklichkeitsparcours für alle Kinder. – Start U19/Amateure/Master, anschliessend Siegerehrung. – Training auf der Strecke. – Start Kids-Cross, Kids I/Jahrgänge 2013 - 2016 (1 Runde), Kids II/2011 - 2012 (1 Runde), Kids III/2008 - 2010 (2 Runden), Kids IV/2002 - 2007 (2 Runden). – Start Frauen Elite, anschliessend Siegerehrung. – Start Herren Elite, anschliessend Siegerehrung.

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