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«Der WM-Titel ist das Ziel»

Die Schweizer Nationalmannschaft startet heute gegen Lettland ins WM-Turnier. Der WM-Titel scheint dabei so realistisch zu sein wie nie zuvor. Wieso dies so ist, was diese Schweizer Nationalmannschaft so stark macht und was das Team in der WM-Vorbereitung in Dubai getrieben hat, verrät uns Tim Braillard.

Patrick
Kuoni
01.12.18 - 10:57 Uhr
Sport
Wie wird sich Tim Braillard und seine Nati-Kollegen an der WM in Lettland schlagen?
Wie wird sich Tim Braillard und seine Nati-Kollegen an der WM in Lettland schlagen?
ERWIN KELLER

Im Vorfeld der WM wurde von Schweizer Seite so selbstbewusst wie noch selten propagiert, dass der WM-Titel das Ziel sei. Wie siehst du das?
Tim Braillard: Der WM-Titel ist das Ziel. Wir sind der Meinung, dass diese Aussage nicht einfach eine Floskel ist. Wenn das Gros der Mannschaft auf Top-Niveau spielt, ist dieses Ziel realistisch. Wir gehen nach Prag, um am Schluss zuoberst zu stehen.

Ist das Schweizer Team in Prag das stärkste aller Zeiten?
Ich sehe das schon so. An der letzten WM waren wir zwar bezüglich Positionen, welche die einzelnen Spieler spielen können, noch etwas vielseitiger. Ich bin aber der Meinung, dass wir immer noch genügend flexible Spieler haben. Schliesslich brauchst du nicht 20 Spieler, die alle Positionen spielen können. Ausserdem haben wir an dieser WM ein Luxusproblem. Wenn man sieht, was für Spieler gar nicht erst nach Prag reisen durften und was für Spieler zu Beginn auf der Bank Platz nehmen werden, dann sieht man, wie viel Qualität wir im Kader haben. An dieser WM haben wir drei Linien, die alle dazu in der Lage sind den Unterschied auszumachen. Das ist ein riesen Vorteil.

Wie schätzt du die anderen drei Top-Nationen im Vergleich zur letzten WM ein?
Die Tschechen würde ich stärker einschätzen als vor zwei Jahren. Sie haben doch die eine oder andere beachtliche Leistung gezeigt. Bei Schweden und Finnland ist es schwierig eine Tendenz festzustellen. Ich denke, sie sind beide etwa auf ähnlichem Niveau wie an der WM in Riga. Aber sie haben noch einmal mehr Erfahrung im Team. Das kann ihnen sicher helfen.

Zu Vorbereitung auf die WM habt ihr eure Zelte in Dubai aufgeschlagen. Was waren die Schwerpunkte dieser Reise?
Die Tage in Dubai waren nicht extrem intensiv. Teambuilding stand im Vordergrund. Ausserdem haben wir viel im mentalen Bereich gearbeitet. Wir hatten schon das eine oder andere sportliche Training, aber nicht mit Stock und Ball. Wir hatten viel Freizeit und konnten uns etwas selber beschäftigen.

Kommen wir auf die Ausgangslage in Prag zu sprechen. Ihr trefft in der Gruppenphase auf Tschechien. Mit einem Sieg sind die Chancen wohl deutlich grösser, dass ihr im Halbfinale auf Finnland und nicht auf Schweden trefft. Das wäre sicherlich in eurem Sinn?
Das Spiel gegen Tschechien ist wichtig. Aber wir stufen das Ganze nicht als extrem wegweisend ein. Es wird ein spezielles Spiel, weil die Halle voll sein wird. Klar wollen wir dieses Spiel gewinnen. Aber gewinnen wollen wir immer. Es stimmt aber schon, dass wir in den letzten zwei Jahren gegen Finnland die besseren Resultate erzielt haben als gegen Schweden. Deshalb wäre es cool, wenn wir im Halbfinal auf die Finnen treffen. Ich denke das Schweden Finnland in der Gruppenphase besiegen wird. Aber wenn wir dann im Halbfinale doch gegen Schweden spielen müssten, wäre das auch nicht so tragisch. Wir wollen Weltmeister werden und deshalb werden wir zu 99 Prozent sowieso beide Mannschaften aus dem Weg räumen müssen.

Was wäre in einem allfälligen Spiel gegen Schweden der Schlüssel zum Sieg?
Wichtig wird sein, dass es uns gelingt, die unkontrollierten Szenen zu minimieren. Bei fünf gegen fünf und wenn beide Mannschaften sortiert sind, dann haben wir gute Chancen. Schweden ist sackstark sobald sie kontern können. Dann geht es blitzschnell. Deshalb müssen wir schauen, dass wir nicht zu viel Risiko nehmen.

Patrick Kuoni ist Redaktor und Produzent bei Südostschweiz Print/Online. Er berichtet über Geschehnisse aus dem Kanton Graubünden. Der Schwerpunkt seiner Berichterstattung liegt auf den Themenbereichen Politik, Wirtschaft und Tourismus. Wenn er nicht an einer Geschichte schreibt, ist er als einer der Tagesverantwortlichen für die Zeitung «Südostschweiz» tätig. Patrick Kuoni ist in Igis (heutige Gemeinde Landquart) aufgewachsen und seit April 2018 fester Teil der Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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