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HSR Rapperswil schmiedete an Bündner Olympiagold mit

Snowboarder Nevin Galmarini holte im Parallel-Riesenslalom olympisches Gold für die Schweiz – auf einem Board, an dem die Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) mitgewirkt hat.

Südostschweiz
01.03.18 - 04:30 Uhr
Sport
Erfolgreich unterwegs: Nevin Galmarini (Mitte) zusammen mit seinem Entwicklerteam von Oxess und der HSR.
Erfolgreich unterwegs: Nevin Galmarini (Mitte) zusammen mit seinem Entwicklerteam von Oxess und der HSR.
PRESSEBILD

Bei Oxess in Bubikon, nahe Rapperswil-Jona, wurde in hochpräziser Handarbeit das Snowboard gefertigt, auf dem der Schweizer Nevin Galmarini in Pyeongchang olympisches Gold im Parallel-Riesenslalom holte. Übrigens fährt auch die Uzner Snowboarderin Ladina Jenny Oxess-Boards – in Pyeongchang fuhr sie auf den 13. Rang.

Insgesamt sind es neun Medaillengewinner, die 2018 auf Ski und Snowboards von Oxess zu Olympia-Gold, -Silber und -Bronze fuhren. Neben Profi-Snowboarder Nevin Galmarini etwa der Slowene Zan Kosir, der im gleichen Rennen in Pyeongchang Bronze holte, in dem Galmarini Gold gewann. Die weiteren Medaillengewinner an den Olympischen Winterspielen 2018, die ihre Erfolge ebenfalls auf Oxess-Brettern feierten, kommen aus Italien, China, Weissrussland, Russland und der Tschechischen Republik. Seit Juni 2017 arbeitete Oxess mit einem Teststand von der HSR an der nächsten Generation von Elite-Sportgeräten – offensichtlich erfolgreich.

Teststand im Rahmen einer Masterarbeit entwickelt

Nevin Galmarini tüftelte seit 2015 mit Oxess am Olympia-Snowboard. Schon 2014 holte er in Sotschi Olympisches Silber. Der neuartige Teststand, auf den Oxess nun bei der Entwicklung von Ski und Snowboards zurückgreift, wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung (IWK) der HSR geschaffen. Er könne die Torsion und Biegekraft von Ski und Snowboards bis ins kleinste Detail ausmessen und klassifizieren, teilt die HSR mit. Entwickelt wurde der Teststand im Rahmen einer Masterarbeit von Maschinenbau-Ingenieurin Kathrin Hoff, die ihren favorisierten Forschungsschwerpunkt im Bereich Leichtbau an der HSR gefunden hat.

Mit diesem Teststand konnte Oxess-Chef Marcel Brunner die bisherige Entwicklung aus handwerklichem Gefühl und Erfahrungswerten mit einer auf der Basis von exakten Material-Daten ergänzen. «Die Daten helfen uns, unsere handgefertigten Ski und Snowboards noch besser auf die individuellen Bedürfnisse unserer Fahrerinnen und Fahrer abzustimmen», wird Brunner zitiert.

Jeder Unterschied im Biegeverhalten durch Änderungen am Material lässt sich mit dem HSR-Teststand exakt ausmessen. Ein Vorteil, den auch Nevin Galmarini zu schätzen weiss: «Ich kann Marcel mein Fahrgefühl nach Testfahrten beschreiben, sagen, wo wir noch verbessern müssen – so kann ich die Entwicklung meines Snowboards direkt beeinflussen.» Nach Olympia gibt es aber erst mal keine Zeit für Verbesserungen. Galmarini ist bereits für den nächsten Wettkampf am Wochenende in die Türkei geflogen, den er wieder auf seinem Oxess-Board bestreiten wird.

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