×

Hallo Südkorea!

Sie ist die Physiotherapeutin der Snowboard-Crosser: Karin Luchsinger. Deshalb ist die Glarnerin mit nach Südkorea gereist, um dort ihre Arbeit verrichten zu können. Sie erzählt, wie sie das Geschehen dort erlebt.

Südostschweiz
17.02.18 - 04:30 Uhr
Sport
Karin Luchsinger aus Schwanden ist Physiotherapeutin der Snowboardcross-Nationalmannschaft.
Karin Luchsinger aus Schwanden ist Physiotherapeutin der Snowboardcross-Nationalmannschaft.
KARIN LUCHSINGER

Von Karin Luchsinger

Dienstagabend, 6. Februar 2018, am Flughafen Zürich. Wie gewohnt treffe ich als Physiotherapeutin mein Team der Schweizer Snowboardcross-Nati am Check-in. Ungewöhnlich ist heute, dass es an die Olympischen Spiele in Südkorea geht und wir in den Schweizer Farben fliegen werden, gemeinsam mit vielen Sportlern aus anderen Disziplinen. Mit dabei auf unserem Flug ist unter anderem Lydia Hiernickel aus Schwanden, die als Langläuferin die Schweiz vertritt. In meinem Team bin ich die einzige Glarnerin, aber mit Lara Casanova und Jérôme Lymann aus Walenstadt sind immerhin zwei Fast-Nachbarn mit dabei.

Wie immer sind wir mit sehr viel Gepäck unterwegs, unser Servicemann alleine hat schon sieben Gepäckstücke mit Wachsmaterial, Wachstisch und allen möglichen Geheimmitteln. Nachdem das Einchecken überstanden ist, verläuft der Flug ohne Probleme.

Am Flughafen Seoul geht es mit Warten los: Die Akkreditierung muss aktiviert werden, sonst lässt man uns nicht ins olympische Dorf hinein. Nach erfolgreichem Aktivieren und der Passkontrolle sammeln wir am Gepäckband unsere Sachen ein. Dies gestaltet sich etwas schwieriger als normal, da jeder Athlet der gesamten Schweizer Delegation die gleiche Reisetasche erhalten hat und somit bei jeder vorbeifahrenden Tasche der Adressanhänger kontrolliert werden muss. Für den Rückflug haben wir uns vorgenommen, unsere Reisetaschen mit farbigen Anhängern auszustatten. Solche zu finden sollte in Korea, dem Land von K-Pop und Hello Kitty, kein Problem sein. Schlussendlich ist aber alles Material eingesammelt und auf Gepäckwagen verladen. Nun geht es für die einen direkt weiter nach Bokwang, wo die Wettkämpfe der Snowboarder und Freestyle-Skifahrer stattfinden werden. Wir jedoch machen uns auf den Weg in die Innenstadt von Seoul, wo wir noch einen Tag Sightseeing geniessen dürfen.

Seoul ist eine spannende Stadt. Sehr sauber, sehr nette Menschen, sehr kalt. Wir haben die kälteste Winterperiode seit vielen Jahren erwischt. Zum Glück halten uns die guten Teamkleider warm. Am Freitag geht’s weiter ins olympische Dorf. Das Team von Swiss Olympic hat hier schon vor der Ankunft der Athleten ganze Arbeit geleistet. Die gemütliche Lounge lädt mit Kaffee, Tee und «Chrämli» zum Verweilen ein, auf dem Bett wartet schon das Begrüssungsgeschenk und auch das Physio-Apartment ist fertig eingerichtet. Somit kann ich dann auch gleich mit der Arbeit beginnen. Die Athleten dürfen bei mir jederzeit vorbeikommen, auch wenn sie beschwerdefrei sind und es vor allem um eine Wohlfühlmassage geht. Dies ist jedoch sowieso selten der Fall, und meistens gilt es, die jeweiligen Probleme des Sportlers anzugehen und wenn möglich zu kurieren.

Am Freitagabend steht einer der ersten Höhepunkte auf dem Programm: die Eröffnungsfeier. Ich gehöre zu den sechs glücklichen Auserwählten des gesamten Snowboard-Betreuungsteams, die bei der Feier dabei sein dürfen. Die Feier beginnt wieder einmal mit Warten. Da die Schweiz auch in Südkorea nicht am Anfang des Alphabets steht, dauert es eine Weile, bis wir an der Reihe sind. Dario Cologna als Fahnenträger voraus, läuft die grosse Schweizer Delegation dann aber endlich ins Stadium ein. Ein einmaliges Erlebnis, hier dabei sein zu dürfen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Sport MEHR