Vom Kosmetiker bis zur Büchsenmacherin: Ein Blick auf seltene Lehrberufe in Graubünden
Nebst klassischen Lehrberufen wie Kaufmann oder Detailhandelsfachfrau gibt es auch seltenere Ausbildungen wie Büchsenmacherin. Wir haben uns fünf ausgefallene Lehrberufe angeschaut.
Nebst klassischen Lehrberufen wie Kaufmann oder Detailhandelsfachfrau gibt es auch seltenere Ausbildungen wie Büchsenmacherin. Wir haben uns fünf ausgefallene Lehrberufe angeschaut.

von Annatina Schlegel und Anna Panier
In Graubünden entscheiden sich Jugendliche nach der obligatorischem Schulzeit häufig für klassische Ausbildungen wie die Lehre zur Kaufmann oder Kauffrau. Im letzten Jahr haben beispielsweise rund 220 Bündner Jugendliche die Lehre im kaufmännischen Bereich gestartet.
Oft reihen sich seltenere Lehrberufe weit hinter den Top 10 der beliebtesten Ausbildungen ein. Aber warum werden Berufe wie Kosmetiker, Büchsenmacherin oder Gerüstbauerin nur sehr selten als Lehre gewählt?
Ramon Fontana vom Amt für Berufsbildung sieht einen möglichen Grund bei der geringen Anzahl der Lehrbetriebe in den angesprochenen Bereichen:
Mit zarten 16 Jahren stehen Bündner Jugendliche vor der Entscheidung, welchen Weg sie einschlagen möchten: Eine Berufsausbildung, weiterführende Schulen oder ganz etwas anders. Eine Entscheidung, die sehr wichtig, aber auch umso schwieriger ist.
Der ausgebildete Winzer Florian Fuhrer erzählt von seiner Berufsentscheidung und späterem Werdegang. Zudem gibt er Einblick in den Beruf als Winzer:
Ein weiterer seltener Lehrberuf ist Kaminfegerin beziehungsweise Kaminfeger. Wenn der Wecker gegen 7 Uhr morgens läutet, sind Kaminfegerinnen und Kaminfeger schon unterwegs zu ihrem ersten Termin. Auch sonst unterscheidet sich die Tätigkeit von klassischen Ausbildungen.
Die Mario Good GmbH ist ein Bündner Kaminfeger-Unternehmen. Der Inhaber und Kaminfegermeister Mario Good erzählt von seiner Tätigkeit und verrät, inwiefern die technologischen Fortschritte den traditionellen Beruf beeinflussen:

Ravioli, Pelati oder Ananas in Scheiben - das kommt einem wahrscheinlich als erstes in den Sinn, wenn man von Büchsenmacherinnen und Büchsenmacher liest. Tatsächlich hat der Beruf aber kaum etwas mit Konserven und Fertigessen zu tun. Büchsenmacherinnen und Büchsenmacher stellen unter anderem Schusswaffen her und reparieren sie.
Hubert Weibel ist Geschäftsführer von der Beat Angerer Büchsenmacherei in Davos und weiss ganz genau, wie der Berufsalltag als Büchsenmacherin und Büchsenmacher aussieht:

Ob es um die Reparatur von Schuhen geht oder den Bau von Prothesen, – das alles gehört zum Berufsalltag eines Orthopädie-Schuhmachers respektive einer Orthopädie-Schuhmacherin. In der Lehrausbildung lernt man die Arbeiten Schritt für Schritt kennen.
Im Kanton Graubünden gibt es lediglich einen Ausbildungsbetrieb für künftige Orthopädie-Schuhmachende. Peter Degiacomi führt das «Laufgut Degiacomi» und erzählt von der besonderen Ausbildung, die man in seinem Betrieb absolvieren kann.
