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Nach viermal Torumrandung: Der HCD gewinnt verdient, muss aber den Umweg über die Verlängerung gehen

Der HC Davos sündigt im Heimspiel gegen Lugano im Abschluss und wird dafür kurz vor Ende der regulären Spielzeit mit dem 1:1-Ausgleich bestraft. In der Verlängerung sichert Julius Honka den Davoser den Sieg.

Bernhard
Camenisch
08.12.24 - 18:04 Uhr
Regionalsport
Das ist knapp: Tino Kessler spielt den Puck zwischen den Beinen von Lugano-Goalie Niklas Schlegel hindurch, trifft schliesslich aber den Pfosten.
Das ist knapp: Tino Kessler spielt den Puck zwischen den Beinen von Lugano-Goalie Niklas Schlegel hindurch, trifft schliesslich aber den Pfosten.
Bild Jürgen Staiger / Keystone

Das Spiel

Vor dem Spiel wird Sven Jung geehrt. Der HCD-Verteidiger bestreitet gegen Lugano sein 500. Spiel in der National League. Wie gewohnt in der laufenden Saison tut der 29-Jährige dies an der Seite von Calle Andersson. Nicht dabei ist Julian Parrée. Der junge Stürmer hat sich am Samstag bei der 0:1-Niederlage in Ambri eine Prellung zugezogen, als er einen Schuss geblockt hat. 

Der HC Davos kann schon in der dritten Minute ein erstes Mal in Überzahl spielen. Und wird dabei gefährlich. Beim Abschluss von Tino Kessler rettet der Pfosten für den geschlagenen Lugano-Goalie Niklas Schlegel (4.). Das ist es dann aber eine Weile gewesen mit Torgefahr. Beide Teams sind darauf bedacht, in der Defensive sicher zu stehen. Von Lugano kommt im ersten Drittel offensiv praktisch nichts. Davos hat in der 16. Minute eine Möglichkeit durch Valentin Nussbaumer und hat zwei Minuten später Pech, als Adam Tambellini die Latte trifft.

Auch im Mitteldrittel gibt der HCD den Ton. Das Abschlusspech bleibt ihm aber treu. Kessler schiesst wiederum im Powerplay erneut an den Pfosten (24.), Sekunden später hat Filip Zadina Schlegel schon umspielt, bringt den Puck aber auch nicht im Tor unter. Dies gelingt schliesslich in der 31. Minute Valentin Nussbaumer mit einem fantastischen Solo. Er umkurvt Mirco Müller und Nick Meile und hat die Scheibe zur Davoser Führung in den Winkel. In der 38. Minute gleicht Tambellini gegen Kesslexr bei den Schüssen an die Torumrandung aus: Pfosten. Dann ist Zadina im Spielaufbau etwas gar leichtsinnig und verliert den Puck an Daniel Carr. Sandro Aeschlimann im Davoser Tor bügelt den Fehler seines Stürmers aus. Nach 40 Minuten führt der HCD verdient, aber zu knapp mit 1:0.

Auch im dritten Drittel versuchen die Davoser, den womöglich vorentscheidenden zweiten Treffer zu erzielen. Mit einem Tor belohnt werden sie für ihren Aufwand aber nicht. Hinten steht sie jedoch souverän. Wirklich gefährlich wird Lugano nicht, und was auf den Kasten des Heimteams zugeflogen kommt, wird zur sicheren Beute von Aeschlimann. So bleibt das Spiel zwar eng und spannend, der HCD hat es aber im Griff. Bis in die 59. Minute, dann werden die Bündner für ihre Versäumnisse bestraft: Lugano hat in der Offensivzone ein Bully, Schlegel hat sein Tor bereits verlassen. Calvin Thürkauf gewinnt das Anspiel, Luca Fazzini hält sofort drauf. Der Schuss ist für Aeschlimann unhaltbar.

Beim Stand von 1:1 gehen die beiden Teams in die Verlängerung. In dieser belohnen sich die Davoser mit dem Siegtreffer. Eineinhalb Minuten sind gespielt, als Zadina quer zu Julius Honka passt, und der aufgrückte Verteidiger nur noch den Stock hinhalten muss. Der HCD holt sich somit im ausverkauften Stadion (6547 Zuschauerinnen und Zuschauer) zwei Punkte. Und weil die ZSC Lions nicht spielen, sind die Davoser wieder Tabellenführer.

Die Top 3

Niklas Schlegel: Der Lugano-Goalie ist an diesem Sonntagnachmittag der meist beschäftigte Mann auf dem Eis. Er hält sein Team mit seinen Paraden im Spiel und sichert den Tessinern immerhin einen Punkt.

Julius Honka: In der Overtime ist der finnische Verteidiger der vorderste Davoser – und macht sich zum Matchwinner.

Valentin Nussbaumer: Sein Solo zum 1:0 ist eine Augenweide. Nach sechs torlosen Spielen erzielt er seinen fünften Saisontreffer.

So geht’s weiter

In der kommenden Woche finden in der National League keine Spiele statt. Es ist Nationalmannschaftspause. Weiter geht es für den HC Davos am Mittwoch, 18. Dezember, mit dem Heimspiel gegen die SCL Tigers.

Davos – Lugano 2:1 (0:0, 1:0, 0:1, 1:0) n. V.
6547 ​Zuschauer. – SR Borga/Ströbel, Fuchs/Meusy.
Tore: 31. Nussbaumer (Fora, Gross) 1:0. 59. Fazzini (Thürkauf) 1:1 (ohne Torhüter). 62. (61:32) Honka (Zadina, Kessler) 2:1.
Strafen: 3-mal 2 ​Minuten gegen Davos, 6-mal 2 ​Minuten gegen Lugano.
Davos: Aeschlimann; Fora, Gross; Honka, Dahlbeck; Andersson, Jung; Guebey, Barandun; Stransky, Corvi, Tambellini; Kessler, Egli, Zadina; Frehner, Nussbaumer, Knak; Wieser, Gredig, Ambühl.
Lugano: Schlegel; Aebischer, Dahlström; Jesper Peltonen, Meile; Hausheer, Alatalo; Togni; Marco Müller, Verboon, Sekac; Fazzini, Arcobello, Patry; Joly, Thürkauf, Carr; Zanetti, Canonica, Cormier; Aleksi Peltonen.
Bemerkungen: Davos ohne Nordström, Parrée und Ryfors (alle verletzt), Lugano ohne Guerra, Morini, Mirco Müller, Zohorna, van Pottelberghe (alle verletzt) und Schultz (krank). – Schüsse an die Torumrandung: 4. Kessler, 18. Tambellini, 24. Kessler, 38. Tambellini. – Lugano von 58:05 bis 58:07 ohne Torhüter.

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