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Mieser Start und vorne gelingt nichts: Der HCD taucht in Bern

Der HC Davos wird beim SC Bern kalt geduscht und liegt nach sechs Minuten schon mit 0:3 zurück. Letztlich verliert er mit 0:4. Die Play-offs sind zwar praktisch fix, das Heimrecht aber so gut wie weg.

Bernhard
Camenisch
22.02.25 - 21:58 Uhr
Regionalsport
Auf verlorenem Posten: Marc Wieser kommt im Zweikampf mit Ramon Untersander zu Fall.
Auf verlorenem Posten: Marc Wieser kommt im Zweikampf mit Ramon Untersander zu Fall.
Bild Peter Schneider / Keystone

Das Spiel

Seine ersten drei Saisonspiele gegen den SC Bern hat der HCD alle gewonnen. Bei Duell Nummer 4 sind die Punkte schon nach sechs Minuten so gut wie weg. Der SC Bern führt zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:0. Dabei gehört die erste Topchance des Spiels den Davosern, Adam Reideborn rettet in der zweiten Minute mit der Fanghand brillant gegen Matej Stransky. Kurz darauf ein folgenschwerer Aussetzer von Brendan Lemieux, der erneut den Vorzug gegenüber Verteidiger Julius Honka bekommt: In der eigenen Abwehrzone spielt der Davoser Stürmer auf den Stock von Ramon Untersander. Dieser passt vors Tor zu Marc Marchon, der Bern in Führung bringt. Kaum wird wieder angespielt, ist HCD-Verteidiger Calle Andersson an der Bande nicht konsequent. Dies gibt dem SCB Platz, Miro Altonen trifft unbedrängt zum 2:0. Es ist in der vierten Minute der Doppelschlag innert 20 Sekunden. Der dritte Gegentreffer passt ins Bild dieser rabenschwarzen Startphase der Gäste. Der Davoser Verteidiger Michael Fora, der im Slot im Zweikampf mit Simon Moser ist, lenkt den Schuss von Untersander mit dem Schlittschuh ins eigene Tor ab. HCD-Trainer Josh Holden nimmt daraufhin sein Time-out und beendet gleichzeitig den Arbeitstag für den bedauernswerten Torhüter Sandro Aeschlimann. Für ihn kommt Luca Hollenstein. Dieser hält seinen Kasten bis zur Pausensirene sauber, und das Berner Publikum verabschiedet seine Mannschaft mit stehenden Ovationen in die Garderobe.

Im zweiten Abschnitt ist von den Davosern eine Reaktion gefordert. Und diese kommt. Marc Wieser (23.) und Filip Zadina (24.) erspielen sich Möglichkeiten, Reideborn pariert. Der HCD ist jetzt das deutlich aktivere Team, auch, weil es sich der SCB leisten kann, im Verwaltungsmodus zu spielen. Klas Dahlbeck, Wieser (beide 29.) und erneut Zadina (32.) drücken auf den Anschlusstreffer. Der schwedische Goalie des SCB strahlt aber viel Sicherheit aus – wie auf der anderen Seite Hollenstein. So fallen in den zweiten 20 Minuten keine Tore.

Im Abschluss sündigt der HCD auch im letzten Drittel. Anders das Heimteam: Mit dem 4:0 von Thierry Schild in der 48. Minute ist die Partie definitiv entschieden. Chris Egli hat in der 56. Minute noch den Ehrentreffer auf dem Stock, scheitert aber alleine vor Reideborn. Schon zum siebten Mal in dieser Saison verliert der HCD ein Spiel zu null.

Mit dieser Niederlage ist der Rückstand der Davoser auf Rang 5 auf den drittplatzierten SC Bern vor den letzten drei Qualifikationsrunden auf acht Punkte angewachsen. Platz 4 und damit ebenfalls Heimrecht in den Viertelfinals machen wohl Zug und Davos unter sich aus. Die Zentralschweizer haben mit neu fünf Punkten mehr jetzt aber die deutlich besseren Karten. Die Play-off-Qualifikation des HCD ist nach der dritten Pleite in Folge noch immer nicht fix, mit sieben Punkten Vorsprung auf den Tabellensiebten Kloten sollte aber nichts mehr schiefgehen.

Die Top 3

Adam Reideborn: Der schwedische Torhüter des SC Bern ist häufig massiver Kritik ausgesetzt. Gegen den HCD zeigt er, was er kann. Er verhindert in der zweiten Minute das 0:1 und lässt sich auch danach nicht bezwingen.

Luca Hollenstein: Der Goalie, der in der sechsten Minute beim Stand von 0:3 eingewechselt wird, ist der einzige Davoser, der sich an diesem Abend auszeichnen kann und wehrt 14 von 15 Schüssen auf sein Tor ab.

Marc Wieser: In seinem 999. Spiel in der National League sorgt der Routinier für ein paar der besten Davoser Offensivaktionen. Auf seinen ersten Skorerpunkt in der laufenden Saison wartet er aber immer noch.

So geht’s weiter

Die kommende Woche ist die letzte in der Qualifikation. Auf den HCD warten dabei gleich zwei Duelle mit den ZSC Lions, dem frisch gebackenen Sieger der Champions Hockey League. Am Dienstag spielen die Davoser auswärts, am Donnerstag die Zürcher. Sein letztes Spiel der regulären Saison bestreitet der HC Davos am Samstag bei den Rapperswil-Jona Lakers.

Bern (sda)

Bern – Davos 4:0 (3:0, 0:0, 1:0)
17031 Zuschauer (ausverkauft). – SR Hungerbühler/Piechaczek, Stalder/Huguet.
Tore: 3. (2:53) Marchon (Untersander, Merelä) 1:0. 4. (3:13) Aaltonen (Merelä, Marchon) 2:0. 6. Untersander (Schild) 3:0. 48. Schild 4:0.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Bern, 2-mal 2 Minuten gegen Davos.
Bern: Reideborn; Loeffel, Nemeth; Untersander, Vermin; Füllemann, Kindschi; Lehmann, Czarnik, Ejdsell; Merelä, Aaltonen, Marchon; Bader, Baumgartner, Scherwey; Schild, Ritzmann, Simon Moser; Schläpfer.
Davos: Aeschlimann (6. Hollenstein); Andersson, Jung; Fora, Dahlbeck; Barandun, Gross; Guebey; Stransky, Ryfors, Tambellini; Frehner, Nussbaumer, Zadina; Kessler, Egli, Lemieux; Wieser, Gredig, Ambühl; Parrée.
Bemerkungen: Bern ohne Kreis (krank), Graf, Häman Aktell, Klok, Lindholm, Ryser (alle verletzt), Davos ohne Corvi, Knak, Nordström (alle verletzt), Honka und McShane (beide überzählige Ausländer). – 5:37 Time-out Davos.

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