Der HCD explodiert kurz und holt sich drei Punkte gegen Servette
Bis weit ins zweite Drittel hinein findet der HC Davos zu Hause gegen das kriselnde Servette nicht richtig ins Spiel. Dann macht er innert 6:01 Minuten aus dem 0:1 ein 3:1. Am Ende gewinnt er mit 3:2.
Bis weit ins zweite Drittel hinein findet der HC Davos zu Hause gegen das kriselnde Servette nicht richtig ins Spiel. Dann macht er innert 6:01 Minuten aus dem 0:1 ein 3:1. Am Ende gewinnt er mit 3:2.

Das Spiel
Vor zwei Jahren noch Schweizer Meister ist Genève-Servette als Tabellenvorletzter mit zuletzt vier Niederlagen in Folge nach Davos gereist. Die ersten drei Saison-Direktduelle gingen zudem an den HCD, zwei davon nach Verlängerung. Alle Vorteile also beim Heimteam. Und dieses startet gut ins Spiel, in der 2. Minute schiesst Filip Zadina an den Aussenpfosten. Die Davoser sind auch danach das leicht bessere Team, setzen aber nicht wirklich nach. In der 10. Minute fasst HCD-Captain Andres Ambühl die erste Strafe der Partie. Wenn bei den Genfern in dieser Saison etwas gut funktioniert, dann ist es das Powerplay. Statistisch sind sie in Überzahl die Nummer 2 der Liga. Warum, zeigen sie auch in Davos: Pass von Teemu Hartikainen von hinter dem Tor auf Vincent Praplan, dieser zieht sofort ab. Seit 47 Sekunden läuft die Strafe gegen Ambühl, als die Gäste in Führung gehen. Diese haben sie auch noch nach 20 Minuten. Bis dahin ist es Servette-Goalie Robert Mayer nicht schwer gemacht worden, seinen Kasten sauber zu halten. Auf der anderen ist Sandro Aeschlimann noch weniger geprüft worden.
Mit offensiver Harmlosigkeit auf beiden Seiten geht es im Mittelabschnitt zunächst weiter. Dann nehmen in der 27. Minute kurz nacheinander zwei Genfer auf der Strafbank Platz. Die erste Strafe gegen Christophe Cavalleri ist eben abgelaufen, als Matej Stranky den Puck nach Querpass von Calle Andersson zum 1:1 ins Tor hämmert (29.). Platzt jetzt der Knoten beim HCD? Die Antwort gibt keine Minute später Julian Parrée. Nach einem Bullygewinn von Andres Ambühl schnappt sich Parrée die Scheibe und trifft präzise über Mayers Fanghand. Am Dienstag beim 4:1-Sieg gegen Kloten hat der 22-Jährige erstmals überhaupt in der National Legue getroffen, nun doppelt das HCD-Eigengewächs nach. Einer, der genau weiss, wo das gegnerische Tor steht, ist Filip Zadina. Der Tscheche zeigt seine Klasse in der 35. Minute. In Überzahl fängt er einen gegnerischen Befreiungsschlag mit dem Handschuh aus der Luft ab, keine Sekunden später lässt er es im Torwinkel einschlagen. Innert 6:01 Minuten macht der HCD damit aus dem 0:1 ein 3:1. Kurz vor der Pause jubeln auch die Genfer, nach der Coaches Challenge wird der Treffer von Marc-Antoine Pouliot aber aberkannt, weil Aeschlimann die Scheibe vor Pouliots Nachstochern bereits blockiert hat.
Im dritten Drittel bemühen sich die Genfer, ihre Aufholjagd zu starten, in gefährliche Abschlusspositionen werden sie aber kaum gelassen. Und wenn doch, ist Aeschlimann zur Stelle. In der 57. Minute, muss er sich aber doch ein zweites Mal bezwingen lassen. Pouliot trifft mit einem Ablenker, und diesmal zählt sein Treffer auch. Mit einem zusätzlichen Feldspieler versucht Servette danach, den Ausgleich zu erzielen. Der HCD bringt den Eintore-Vorsprung aber über die Zeit. Mit diesem Sieg festigt er seinen fünften Tabellenrang und schliesst bis auf zwei Punkte zum viertklassierten EV Zug auf.
Die Top 3
Filip Zadina: Nach mehr als dreiwöchiger Verletzungspause macht der Tscheche im dritten Spiel nach seinem Comeback sein fünftes Tor. Wie er dieses 3:1 erzielt, ist schlicht eine Augenweide. Für Zadina ist es das 20. Tor in seinem 33. Meisterschaftsspiel dieser Saison.
Julian Parrée: Am 21. Januar ist er 22-jährig geworden, seither klappt es mit dem Toreschiessen. Am Dienstag hat er in seinem 60. Spiel in der National League erstmals getroffen, nun legt er mit dem wichtigen Führungstreffer zum 2:1 nach.
Enzo Corvi: Mit einem Turbo-Antritt und einer schnellen Körpertäuschung holt der Nationalstürmer die Strafe heraus, die dem HCD in der 27. Minute die doppelte Überzahlsituation bringt, die schliesslich zum 1:1 führt. Corvis Aktion ist die Davoser Initialzündung in diesem Spiel.
So geht’s weiter
Viel Zeit bleibt den Davoser nicht zur Erholung. Schon am Freitag spielen sie wieder – und dies auswärts am anderen Ende des Landes gegen den Leader Lausanne HC. Am Sonntagnachmittag ist der HCD dann zum vierten Mal in dieser Woche im Einsatz – im Heimspiel gegen den EHC Biel.
Davos – Genève-Servette 3:2 (0:1, 3:0, 0:1)
4940 Zuschauer. – SR Piechaczek (GER)/Kova (FIN), Cattaneo/Humair.
Tore: 11. Praplan (Hartikainen, Manninen/Ausschluss Ambühl) 0:1. 29. (28:10) Stransky (Andersson/Ausschluss Manninen) 1:1. 30. (29:02) Parrée (Frehner, Ambühl) 2:1. 35. Zadina (Ausschluss Praplan) 3:1. 58. Praplan (Schneller, Timashov) 3:2.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Davos, 4-mal 2 Minuten gegen Genève-Servette.
Davos: Aeschlimann; Andersson, Jung; Fora, Dahlbeck; Honka, Gross; Barandun; Stransky, Corvi, Knak; Kessler, Ryfors, Tambellini; Nussbaumer, Egli, Zadina; Frehner, Ambühl, Parrée; Wieser.
Genève-Servette: Mayer; Schneller, Berni; Chanton, Le Coultre; Karrer, Lennström; Vouardoux, Jacquemet; Hartikainen, Manninen, Praplan; Pouliot, Richard, Timashov; Bertaggia, Jooris, Loosli; Cavalleri, Imesch.
Bemerkungen: Davos ohne Nordström (verletzt) und Lemieux (überzähliger Ausländer), Genève-Servette ohne Descloux, Granlund, Miranda (alle verletzt), Vatanen und Völlmin (beide krank). – 2. Postenschuss Zadina – Genève-Servette von 58:03 bis 58:25 und ab 58:48 ohne Torhüter.
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