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Erste Dateinamen im Darknet nach Hackerangriff in Basel gefunden

Nach dem Hackerangriff hat das Basler Erziehungsdepartement (ED) erste Dateinamen im Darknet identifiziert. Es ist davon auszugehen, dass auch sensible Daten von Schülerinnen und Schülern betroffen sind, wie das ED am Mittwochabend vor den Medien bekanntgab.

Agentur
sda
10.05.23 - 18:38 Uhr
Blaulicht
Im Darknet sind Daten aus dem Basler Erziehungsdepartement aufgetaucht, die bei einem Hackerangriff von Kriminellen erbeutet worden waren. (Symbolbild)
Im Darknet sind Daten aus dem Basler Erziehungsdepartement aufgetaucht, die bei einem Hackerangriff von Kriminellen erbeutet worden waren. (Symbolbild)
KEYSTONE/STR

Da die Daten vom Bildungsserver EduBS stammen, könnten zum Beispiel Noten, Lernberichte und Absenzen im Darknet gelandet sein, sagte Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP). Nun werde das Informatik-Team eruieren, wer davon betroffen ist. «Wir werden diese Personen dann direkt kontaktieren», sagte Cramer.

Das Team habe die Dateien noch nicht vollständig aus dem Darknet herunterladen können, sagte Thomas Wenk, Leiter Digitalisierung und Informatik beim ED. Einzelne Zip-Files sowie die Listen mit den Dateinamen seien aber bekannt und es sei sicher, dass sie vom Bildungsserver stammen.

Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch Personalakten von Lehrerinnen und Lehrern vom Hackerangriff betroffen sind, sagte Wenk. Der Bildungsserver sei zwar isoliert vom kantonalen Datennetz, doch es könne gut sein, dass einzelne User Personalinformationen bei EduBS abgelegt haben.

Zugriff via Phishing-Mail

Der Datenraub kam sowohl über menschliche als auch technische Fehler zustande, wie Thomas Wenk weiter erklärte. So könnte der Zugriff auf den Server via eine Phishing-Mail erfolgt sein.

Wie am Mittwochmorgen bekannt wurde, veröffentlichten Hacker im Darknet mehrere Datenpakete des Basler Erziehungsdepartements. Die Gruppierung hat mehrere Datenpakete im Gesamtumfang von mutmasslich 1,2 Terabyte im Darknet publiziert.

Die Daten wurden gemäss ED von der Ransomware-Bande Bianlian hochgeladen. Die Bande hatte bereits letzten Oktober Datenpakete des Schweizer Chocolatiers Läderach ins Darknet gestellt.

Auf einen Computer im Erziehungsdepartement war Ende Januar ein Hackerangriff verübt worden. Dies mit dem Ziel, Geld zu erpressen. Auf eine Geldforderung der Erpresser ist das Departement nicht eingegangen, wie Cramer sagte. Der Kanton Basel-Stadt hat bei der Staatsanwaltschaft Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

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