×

Mann tötet Frau in Tessiner Hotel und muss 18 Jahre ins Gefängnis

Im Prozess um den Tod einer jungen Frau in Muralto TI im April 2019 hat das Tessiner Strafgericht den Angeklagten der vorsätzlichen Tötung schuldig gesprochen. Der heute 32-jährige Deutsche wurde zu einer Freiheitsstrafe von 18 Jahren verurteilt.

Agentur
sda
01.10.21 - 22:10 Uhr
Blaulicht
Mitarbeiter der Polizei bei der Spurensicherung in dem Hotel, in dem 2019 in Muralto TI eine Frau tot aufgefunden worden war.
Mitarbeiter der Polizei bei der Spurensicherung in dem Hotel, in dem 2019 in Muralto TI eine Frau tot aufgefunden worden war.
KEYSTONE/TI-PRESS/SAMUEL GOLAY

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte die damals 22-Jährige erdrosselt hat. Die britische Millionenerbin war am 9. April 2019 im Bad eines Hotelzimmers tot aufgefunden worden.

Der Anwalt des Verurteilten, Yasar Ravi, kündigte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA an, das Urteil weiterziehen zu wollen.

Mit seinem Urteil blieb das Gericht nur knapp unter dem Strafantrag der Anklage. Die Staatsanwaltschaft hatte 19 Jahre und sechs Monate Haft für den Mann gefordert. Vor dem Urteil am Freitag hatte die Anklage dem Mann in einem Indizienprozess Mord respektive vorsätzliche Tötung aus Habgier vorgeworfen. Überdies wurde er der Veruntreuung beschuldigt, und er soll widerrechtlich Leistungen einer Sozialversicherung bezogen haben.

Unfall-These überzeugte Gericht nicht

Die Verteidigung ihrerseits hatte im Prozess in Lugano die sofortige Freilassung des Angeklagten verlangt. Der Beschuldigte verteidigte sich im Prozess unter anderem damit, dass der Tod der Frau ein Unfall bei einvernehmlichen Sex-Spielen mit Würgen gewesen sei.

Laut Anklage hatte die aus einer reichen Familie stammende Britin erfahren, dass ihr Freund Schulden hatte. Er soll mit der Kreditkarte der Frau grössere Ausgaben getätigt haben. Zimmernachbarn des Paares hatten berichtet, dass es in der Tatnacht zu einem heftigen Streit zwischen der Britin und dem Deutschen gekommen sei.

Nebst der Haftstrafe erhält der erstinstanzlich verurteilte Mann einen Landesverweis von 12 Jahren und muss die Prozesskosten übernehmen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Blaulicht MEHR