Maltas Regierungschef Muscat beruft Dringlichkeitssitzung ein
Nach der Anklage eines einflussreichen Unternehmers im Mordfall der maltesischen Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia hat Ministerpräsident Joseph Muscat am Sonntag eine Dringlichkeitssitzung mit Abgeordneten und Ministern einberufen.
Nach der Anklage eines einflussreichen Unternehmers im Mordfall der maltesischen Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia hat Ministerpräsident Joseph Muscat am Sonntag eine Dringlichkeitssitzung mit Abgeordneten und Ministern einberufen.
Dabei dürfte es um den Rücktritt des in dem Mordfall zunehmend unter Druck geratenen Regierungschefs gehen, sagten Parteivertreter der Nachrichtenagentur AFP.
Vertreter von Muscats Arbeitspartei (PL) hatten schon am Samstag berichtet, Muscat stehe vor dem Rücktritt. Er wolle spätestens bis zum 18. Januar abtreten, wenn Vorstandswahlen seiner Partei anstehen.
Nach dem maltesischen System ist der Chef der Regierungspartei automatisch auch Regierungschef. Zuvor hatte es geheissen, Muscat wolle vor seinem Rücktritt abwarten, «dass der oder die Drahtzieher» des Mords an Caruana Galizia förmlich angeklagt sind.
Muscat sehe nun seine «Mission als erfüllt an», sagte der Parteivertreter. Am Samstagabend war der einflussreiche Geschäftsmann Yorgen Fenech offiziell wegen Beihilfe zum Mord angeklagt worden. Er soll enge Verbindungen zur Regierung gehabt haben.
Caruana Galizia war am 16. Oktober 2017 bei einem Bombenanschlag auf ihr Auto getötet worden. Sie hatte regelmässig über Korruption, Geldwäsche und andere illegale Geschäfte in Malta berichtet. Verwickelt waren nach ihren Recherchen auch Mitglieder der Regierung.
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