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Früherer Krankenpfleger von Oldenburg gesteht 100 Patientenmorde

Der wegen 100-fachen Mordes an Patienten angeklagte frühere Krankenpfleger Niels Högel hat die Taten zum Auftakt seines Prozesses vor dem Landgericht im norddeutschen Oldenburg gestanden.

Agentur
sda
30.10.18 - 12:15 Uhr
Blaulicht
Der angeklagte frühere Krankenpfleger Niels Högel vor dem Landgericht in Oldenburg.
Der angeklagte frühere Krankenpfleger Niels Högel vor dem Landgericht in Oldenburg.
KEYSTONE/AP Pool dpa/JULIAN STRATENSCHULTE

Auf die Frage des Gerichts, ob die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zuträfen, antwortete der 41-Jährige mit «ja». Die Verhandlung begann am Dienstag in Oldenburg mit einer Schweigeminute für die Opfer.

Der bereits wegen anderer Fälle zu lebenslanger Haft verurteilte Mann soll von 2000 bis 2005 an Kliniken in Delmenhorst und Oldenburg in Niedersachsen Patienten im Alter von 34 bis 96 Jahren mit Medikamenten zu Tode gespritzt haben. Die Taten seien aus niederen Beweggründen und heimtückisch begangen worden, sagte Oberstaatsanwältin Daniela Schiereck-Bohlmann.

Aus Sicht der Staatsanwaltschaft spritzte Högel seinen Opfern ein Medikament mit tödlichen Nebenwirkungen. Anschliessend versuchte er, die Patienten wiederzubeleben - was in vielen Fällen misslang. Das Motiv: Langeweile und Geltungssucht vor den Kollegen.

Der Prozess ist komplex und aufwendig. Die Staatsanwaltschaft benannte 23 Zeugen und 11 toxikologische und rechtsmedizinische Sachverständige. Insgesamt ist der Prozess bis Mai 2019 terminiert. Seine Haft sitzt Högel in der Haftansalt in Oldenburg ab.

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