×

Mehr Menschen verlieren auf Bündner Strassen ihr Leben

In Graubünden kam es 2017 zu weniger Verkehrsunfällen, dafür zu mehr Unfällen mit Todesfolge.

Südostschweiz
22.03.18 - 13:10 Uhr
Blaulicht
2220 Unfälle hat die Polizei im Kanton Graubünden im Jahr 2017 registriert.
2220 Unfälle hat die Polizei im Kanton Graubünden im Jahr 2017 registriert.
ARCHIVBILD

Auf den Strassen im Kanton Graubünden ist es 2017 zu mehr als 2200 Verkehrsunfällen gekommen. Dies entspricht in etwa den Durchschnittswerten der Jahre 2012 bis 2016. Wie aus einer Medienmitteilung der Kantonspolizei Graubünden hervorgeht, darf diese Meldung positiv gewertet werden – gerade weil 2017 im Kanton 2100 neue Autos registriert wurden. 

19 Menschen sind bei den Unfällen gestorben, fünf mehr als im Vorjahr. Über 600 Personen wurden verletzt. Die Zahl der schwer Verletzten ist 2017 jedoch um gut fünf Prozent gesunken. Dies gibt die aktuelle Unfallstatistik des Bundesamtes für Strassen wieder.  «Wenn es etwa zu einer Frontalkollision zwischen zwei Autos kommt, in denen beide je vier Personen sitzen, haben wir schon mal acht verletzte Personen. Es kann es also auch mit wenig Unfällen viele Verletzte geben», erklärt Barbara Hubschmid, Chefin der Verkehrspolizei bei der Kantonspolizei Graubünden.

Mehr tödliche Motorradunfälle

Im Vergleich mit den letzten fünf Jahren gab es auch weniger Unfälle wegen Alkohol am Steuer, oder weil die Fahrer unter Medikamenten oder Betäubungsmitteln standen. Rund 20 Prozent aller Unfälle passieren, weil die Fahrer zu schnell unterwegs sind. Und zehn Prozent aller Unfälle geschehen, weil die Fahrer nicht aufmerksam oder abgelenkt sind.

Auch bei Motorradunfällen sind im Vergleich zum Vorjahr mehr Menschen gestorben, während die Anzahl der Verletzten abgenommen hat. Mehr Menschen wurden hingegen bei einem Unfall mit einem Velo oder E-Bike – oder auch als Fussgänger – verletzt.

Wie Hubschmid erklärt, ist die Zunahme der Unfälle mit Fussgängern auf Ablenkung zurückzuführen. «Wenn Fussgänger etwa aufs iPhone blicken und Musik hören, und dann einfach auf die Strasse laufen, waren die Autofahrer nicht immer gefasst darauf.» Auch Kleidung spiele eine grosse Rolle: Etwa wenn man schwarz gekleidet in der Nacht die Strasse überquert, sei man nicht sofort zu erkennen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Blaulicht MEHR