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Prozess um Roboterwagen-Projekt von Uber in den USA verschoben

Der Prozess um Roboterwagen-Technologie zwischen der Google-Schwesterfirma Waymo und Uber ist nach neuen Vorwürfen gegen den Fahrdienst-Vermittler verschoben worden. Dafür sorgte ein früherer Mitarbeiter.

Agentur
sda
29.11.17 - 02:24 Uhr
Blaulicht
Prozess nach neuen Enthüllungen verschoben: Uber soll in Geheimdienstmanier Informationen ausgespäht haben. (Archivbild)
Prozess nach neuen Enthüllungen verschoben: Uber soll in Geheimdienstmanier Informationen ausgespäht haben. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/ERIC RISBERG

Er erklärte, dass Uber versucht habe, in Geheimdienstmanier nützliche Informationen über Konkurrenten zu erbeuten und dabei möglichst keine Spuren zu hinterlassen.

Waymo wirft Uber vor, gestohlene Roboterwagen-Technologie eingesetzt zu haben. Der Prozess zu der Klage von Februar sollte eigentlich kommende Woche beginnen. Doch der zuständige Richter hat nach der jüngsten Enthüllung Zweifel, ob Uber alle relevanten Informationen herausrücke. «Ich kann den Worten der Uber-Anwälte in diesem Fall nicht mehr vertrauen», sagte Richter William Alsup bei einer Anhörung am Dienstag unter anderem der «New York Times» zufolge.

Bei der Anhörung trat ein früherer Uber-Jurist auf, der über eine geheime Abteilung des Fahrdienst-Vermittlers berichtete. Ihre Aufgabe sei gewesen, die Konkurrenz auszuspähen und auch Mitarbeiter abzuwerben, um an Firmengeheimnisse zu kommen.

Bisher ungekanntes Ausmass

Die elektronische Kommunikation in dieser Gruppe lief ausserhalb der Server von Uber und löschte sich zum Teil selbst. Damit habe Uber verhindern wollen, dass es belastende Unterlagen gebe, die bei Klagen gegen das Unternehmen verwendet werden könnten. Dass es bei Uber eine Art internen Geheimdienst gegeben hatte, war bereits bekannt. Das Ausmass der Aktion ist aber neu.

Der frühere Uber-Jurist schränkte zugleich ein, dass die Aktivitäten auf Konkurrenten ausserhalb der USA gezielt hätten und nach seinem Wissen nicht gegen Waymo oder andere amerikanische Unternehmen gerichtet gewesen seien. Richter Alsup zeigte sich dennoch besorgt, dass durch die geheime Kommunikation viele Informationen für den Prozess nicht vorlägen. Wenn nur die Hälfte der Vorwürfe stimme, sei es unfair, Waymo in einen Prozess zu schicken.

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