Klima-Kleber blockieren zwei Zürcher Autobahnausfahrten
Die Kantonspolizei Zürich hat am Montagmorgen vier Klimaaktivistinnen und -aktivisten vorübergehend festgenommen, die Stadtpolizei drei. Die Kantonspolizei will die Kosten für den Einsatz den Aktivisten verrechnen.
Die Kantonspolizei Zürich hat am Montagmorgen vier Klimaaktivistinnen und -aktivisten vorübergehend festgenommen, die Stadtpolizei drei. Die Kantonspolizei will die Kosten für den Einsatz den Aktivisten verrechnen.
In Zürich-West seien zwei Männer und zwei Frauen im Alter von 24 bis 35 Jahren verhaftet worden, schrieb die Kantonspolizei Zürich in einer Mitteilung. Sie stammten aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Zwei hätten sich auf der Strasse festgeklebt.
Auf der Manessestrasse waren zwei Frauen und ein Mann beteiligt, wie die Stadtpolizei Zürich mitteilt. Sie sind zwischen 24 und 53 Jahre alt. Zwei hatten sich festgeklebt. Die Stadtpolizei verrechnet die Kosten nicht, weil solche Einsätze aus ihrer Sicht zum Grundauftrag gehören.
Die beiden Ausfahrten waren für je rund eine halbe Stunde blockiert. Die Polizisten lösten die Aktivisten mit Fett von der Strasse.
Keine Aggressionen
Zahlreiche Autofahrer stiegen aus, um sich die Blockade anzusehen. Zu Aggressionen oder Handgreiflichkeiten kam es aber nicht. Für die Aktivistinnen und Aktivisten ist das Ja zum Klimagesetz vom Sonntag «erst ein halber Schritt». Das reiche nicht aus, teilten sie mit. Sie kündigten zudem weitere Aktionen über den Sommer an.
Es war die erste Aktion von Renovate Switzerland, bei der gleich zwei Verkehrsachsen gleichzeitig blockiert wurden. Bisher klebten sie sich erst auf einzelne Strassenabschnitte.
Politiker fordern härteres Vorgehen
Mit ihren Strassenblockaden ziehen die Aktivistinnen und Aktivisten jeweils den Zorn der Autofahrenden auf sich. Aber auch in der Politik verschärfte sich zuletzt der Ton gegen die Bewegung. Zahlreiche Politiker forderten ein härteres Vorgehen, in sozialen Netzwerken werden die Aktivisten verstärkt angefeindet.
Im Zürcher Kantonsparlament wurde bereits davor gewarnt, dass durch die Strassenblockaden potenziell gefährliche Situationen entstehen könnten. Von den Aktionen sind unter Umständen nicht nur private Lenkerinnen und Lenker betroffen, sondern auch Einsatzkräfte von Sanität, Feuerwehr oder Polizei.
Klar ist: Die Klimaaktivisten machen sich mit ihren unbewilligten Kundgebungen und Verkehrsblockaden strafbar. Sie werden zwar jeweils nach der vorübergehenden Festnahme wieder auf freien Fuss gesetzt, müssen aber Anzeigen und Bussen in Kauf nehmen.