Der Verkehr rollt auf drei Spuren durch den dritten Gubrist-Tunnel
Auf der Zürcher Nordumfahrung rollt der Verkehr in Richtung Bern/Basel künftig flüssiger durch den Gubrist: Am Montag ist der dritte Strassentunnel feierlich eingeweiht und vollständig geöffnet worden.
Auf der Zürcher Nordumfahrung rollt der Verkehr in Richtung Bern/Basel künftig flüssiger durch den Gubrist: Am Montag ist der dritte Strassentunnel feierlich eingeweiht und vollständig geöffnet worden.
«Was für eine Freude», sagte Bundesrat Albert Rösti (SVP) beim Festakt. Die Eröffnung des dritten Tunnels sei ein spezielles Ereignis. «Staus am Gubrist waren der Normalfall, jetzt sollte sich deren Zahl zumindest reduzieren.»
Der Ausbau der Nordumfahrung diene dem Grossraum Zürich, dem Wirtschaftsmotor der Schweiz, sagte der Verkehrsminister. «Es profitieren Handwerker sowie Tausende von Pendlerinnen und Pendler, die auf diese Verbindung angewiesen sind.»
Aber der Tunnel komme auch dem Tourismus im Land und - dank weniger Staus - auch der Umwelt zugute.
Nur 15 Tage im Jahr ohne Stau
Bislang gebe es lediglich an 15 Tagen im Jahr keinen Stau am Gubrist, hielt auch die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) fest. «Dem Ziel, weniger derartige Meldungen zu hören, sind wir mit dem heutigen Meilenstein ein grosses Stück nähergekommen.»
Dank des dritten Tunnels rückten zudem das Glatt- und das Limmattal näher aneinander, zwei der wirtschaftlich dynamischsten Regionen der Schweiz.
Von zwei auf drei Fahrspuren
Der Verkehr braust bereits seit 20. April durch die neue dritte Gubrist-Röhre in Richtung Bern/Basel. Allerdings waren wegen diverser Bauarbeiten bei einem Tunnelportal vorerst nur zwei der drei Spuren befahrbar - die Autos stauten sich wegen der Spurverengung vor dem bewaldeten Hügelzug bei Zürich weiterhin.
Am Montag um elf Uhr wurde die A1 vor dem Gubristportal auf Regensdorfer Seite für ein paar Sekunden gesperrt: Dann schalteten Bundesrat Rösti, Regierungsrätin Walker Späh sowie Vertreter der Standortgemeinden Zürich, Regensdorf und Weiningen alle drei Spuren frei. Hinter Polizei- und zwei grossen Schneeräumungsfahrzeugen folgte der normale Montags-Verkehr, nun auf drei Spuren.
Der Verkehr auf der Nordumfahrung dürfte damit in Richtung Westen etwas flüssiger rollen. In der Gegenrichtung wird sich bei den Staustunden vorerst jedoch nichts ändern - es stehen voraussichtlich bis Ende 2027 weiterhin nur zwei Spuren zur Verfügung.
Die beiden alten, je zweispurigen Strassentunnels werden nacheinander gesperrt und umfassend saniert.
Planung nahm 14 Jahre in Anspruch
Der Bau des dritten Tunnels durch den Gubrist dauerte rund sechseinhalb Jahre. Die vorausgehende Planung nahm mit 14 Jahren fast doppelt so viel Zeit in Anspruch. Das Projekt wurde mehrmals überarbeitet. So pochte etwa die kleine Limmattaler Gemeinde Weiningen erfolgreich darauf, dass zu ihrem Schutz die A1 auf ihrer Seite noch etwas überdeckt wird.
Der Bau des rund 3,4 Kilometer langen dritten Tunnels kostete rund 565 Millionen Franken. Mit ihm soll gemäss Bundesamt für Strassen (Astra) im Zusammenspiel mit weiteren Massnahmen dem Engpass zwischen dem Limmattalerkreuz und der Verzweigung Zürich entgegengewirkt werden.
Die Zürcher Nordumfahrung gilt mit mehr als 120'000 Fahrzeugen am Tag als einer der meistbefahrenen Autobahnabschnitte der Schweiz.