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«… wie das Tüpfchen auf dem i»

Andrea Thür-Suter ist die zweite Bürgermeisterin von Chur. Sie wurde mit rund 970  Stimmen gewählt.

28.11.22 - 04:30 Uhr
Politik
Gewählt: Andrea Thür-Suter, die zweite Bürgermeisterin in der Geschichte der Bürgergemeinde Chur, freut sich auf ihr neues Engagement.
Gewählt: Andrea Thür-Suter, die zweite Bürgermeisterin in der Geschichte der Bürgergemeinde Chur, freut sich auf ihr neues Engagement.
Bild Livia Mauerhofer

mit Andrea Thür-Suter sprachen Denise Erni und Jasmin Schnider

Die Churer Bürgergemeinde zählt rund 6500 Bürgerinnen und Bürger, stimmberechtigt davon sind 5600. Rund 970 von ihnen haben die 50-jährige Andrea Thür-Suter am Sonntag zur neuen Bürgermeisterin gewählt. Sie ist die zweite Frau – nach Ruth Bochsler –, die dieses Amt übernimmt. Diese Wahl bedeute ihr sehr viel, da sie in Chur aufgewachsen sei und hier auch ihre Jugendjahre verbracht habe. «Das Engagement als Churer Bürgermeisterin ist wie das Tüpfchen auf dem i», so Thür-Suter, welche die Nachfolge von Andreas Brunold am 1. Januar antritt.

Andreas Thür-Suter, Sie waren die einzige Kandidatin für diese Wahl. Eigentlich eine klare Sache.

Andrea Thür-Suter: Ja, das ist so. Aber in der Bürgergemeinde stellen wir jeweils nur so viele Kandidatinnen und Kandidaten auf, wie es Plätze hat. Darum ist die Spannung natürlich auch nicht so gross wie beispielsweise bei den Grossratswahlen. Dort kribbelt es schon mehr, bis das Resultat da ist. Dementsprechend ist bei diesen Wahlen auch die Anspannung grösser. Trotzdem freue ich mich sehr über die Wahl.

Die Stimmbeteiligung lag bei 22 Prozent eher tief. Enttäuschend, oder?

Es gab weder nationale noch städtische Vorlagen und daher gingen wir eher von einer geringen Stimmbeteiligung aus. Meine Enttäuschung ist darum nicht wahnsinnig gross.

Wie möchten Sie Chur prägen?

Die Bürgergemeinde kann für die Churer Bevölkerung Mehrwert schaffen. Das haben wir bereits in den vergangenen Jahren gemacht und werden wir auch in Zukunft tun. Es darf noch etwas spürbarer werden, was die Bürgergemeinde alles macht, und das wird eines meiner Ziele sein.

Und wie wird das aussehen?

Wir haben verschiedene Projekte in der Schublade, die wir weiter verfolgen werden. Eines davon ist das Projekt «Leichte Sprache», das wir zusammen mit der Stadtbibliothek lanciert haben. Dabei geht es darum, Menschen, die Mühe mit Sprachverständnis haben, gewisse Dinge näherzubringen, indem einfacher kommuniziert wird.

Neben dem Amt als künftige Bürgermeisterin sind Sie auch FDP-Grossrätin und Präsidentin der FDP Chur. Lassen sich die Ämter miteinander vereinbaren?

Das Präsidium der FDP Chur werde ich auf Ende Jahr abgeben. Denn ich bin der Ansicht, es gibt sehr viele Schnittstellen mit der Stadt Chur und da könnte es nicht gut zu vereinbaren sein. Das Mandat als Grossrätin werde ich aber behalten.

2024 sind in Chur Stadtratswahlen. Werden Sie als Stadträtin und Stadtpräsidentin kandidieren?

Nein. Das war für mich nie ein Thema.

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Sie schreiben:
Die Bürgergemeinde Chur lanciert das Projekt «Leichte Sprache», zusammen mit der Stadtbibliothek. Dabei geht es darum, Menschen, die Mühe mit Sprachverständnis haben, gewisse Dinge näherzubringen, indem einfacher kommuniziert wird.
Ich schreibe:
Ja, ich benötige «Leichte Sprache», ich bin einer von denen, die immer weniger kapieren in dieser Welt (liegts an der Welt oder mir), aber bitte wo finde ich in diesem Artikel «Leichte Sprache»?
1) Warum nennt man das Wahl, wenn nur eine Kandidatin antritt (und woher soll ich wissen wofür und wogegen Sie steht, soll ich sie etwa einzig gemäss ihrer Fotografie wählen)? Die Antwort (warum nur eine Person für das Bürgermeisteramt zur "Wahl" steht): "In der Bürgergemeinde stellen wir jeweils nur so viele Kandidatinnen und Kandidaten auf, wie es Plätze hat." Sapperlot, Leute, da ist sie wieder, die «Schwere Sprache», die mir nicht in den Kopf will, was soll denn das heissen? Etwa, dass diejenigen (der Vorstand oder eine Kommission oder...), die die Kandidatin zur "Wahl" aufstellen, sie damit bereits gewählt haben? Weil man auch mit einer Stimme am 27.11.2022 gewählt würde? Oder wie viele Stimmen braucht es? Sorry, es gibt so vieles, das ich nicht weiss. Bin ich hier unter- oder überqualifiziert?
2) SO fragt: Die Stimmbeteiligung lag bei 22 Prozent eher tief. Enttäuschend, oder?
Antwort Frau Thür-Suter: Es gab weder nationale noch städtische Vorlagen und daher gingen wir eher von einer geringen Stimmbeteiligung aus.
Auch diese Antwort finde ich «Schwere Sprache»: Wieso braucht es eine Städtische (oder nationale) Vorlage, damit die Stimmbeteiligung bei der Bürgergemeinde höher ist, die ja an einem anderen Ort ihren Briefkasten hat? Spielt der Briefkasten überhaupt eine Rolle? Aber eine kantonale Vorlage hatten wir. Leute, brauche ich nun Nachhilfeunterricht?
3) SO schreibt: Stimmberechtigt sind 5600 Bürgerinnen und Bürger. Rund 970 von ihnen haben die 50-jährige Andrea Thür-Suter am Sonntag zur neuen Bürgermeisterin gewählt. Die Stimmbeteiligung lag bei 22 Prozent eher tief.
Meine Güte, nicht nur die Sprache, auch die Zahlen sind mein Problem: Die Stimmbeteiligung sei 22 Prozent, aber gewählt wird die Bürgermeisterin von 17.34 Prozent der Stimmberechtigten?
4) Frau Thür-Suter: Die Bürgergemeinde kann für die Churer Bevölkerung Mehrwert schaffen. (...) Es darf noch etwas spürbarer werden, was die Bürgergemeinde alles macht, und das wird eines meiner Ziele sein.
Ich frage: Nun, dann darf ich hoffend sein? Eine meiner «Leichten Fragen» wäre:
Wohnüberbauung «Vier Jahreszeiten» der Bürgergemeinde Chur:
Südostschweiz-Bericht mit Foto Herr Bürgermeister Andreas Brunold und Frau Martina Tomaschett.
Ich sehe hier (und in Medien/Gesetzen allgemein) Behinderung leider ausschliesslich mit Rollstuhl (Gehbehinderung) gleichgesetzt.
Ihre Ansprechpartnerin für dieses grosse Bauprojekt war Martina Tomaschett (Zitat: "Dort hat Tomaschett (...) zusammen mit ihrem Lebenspartner Andreas Klein kürzlich eine Wohnung im Hochparterre bezogen"), die persönlich offenbar bestens bedient wurde.
Meine Frage: Würden Sie einen Ansprechpartner akzeptieren zu den Themen Wohnenlärm (und Passivrauchenschutz insbesondere im Schlafzimmer)?
Gemäss meinen Erkenntnissen/Belegen dürften von diesen Barrieren mehr Menschen betroffen sein, und teils schwerer leidend, als bezüglich Rollstuhl.
Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2020-09-18/ein-stueck-freih…

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