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WHO-Chef: Die Pandemie ist noch nicht vorbei

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat davor gewarnt, die Corona-Pandemie voreilig für beendet zu erklären. In einigen Ländern gebe es hohe Impfquote verbunden mit einer geringeren Gefährlichkeit der Omikron-Variante, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Dies nähre das gefährliche Narrativ, dass die Pandemie vorbei sei.

Agentur
sda
18.02.22 - 20:23 Uhr
Politik
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, spricht im Rahmen des EU-Afrika-Gipfel bei einer Pressekonferenz. Foto: Johanna Geron/Pool Reuters/AP/dpa
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, spricht im Rahmen des EU-Afrika-Gipfel bei einer Pressekonferenz. Foto: Johanna Geron/Pool Reuters/AP/dpa
Keystone/Pool Reuters/AP/Johanna Geron

«Aber das stimmt nicht», betonte er. Nicht, wenn 70 000 Menschen pro Woche an einer vermeidbaren und behandelbaren Krankheit sterben. Nicht, wenn 83 Prozent der Bevölkerung Afrikas noch nicht einmal eine erste Impfdosis erhalten habe. Nicht, wenn Gesundheitssysteme noch immer unter der Zahl der Fälle ächzten. Und nicht, wenn es ein höchst übertragbares Virus gebe, das fast unkontrolliert zirkuliere. Die Bedingungen seien ideal, dass noch mehr übertragbare, gefährliche Varianten entstehen könnten, warnte der WHO-Generaldirektor.

Man könne die Pandemie aber als globale Gesundheits-Notsituation beenden - man verfüge dazu über die Instrumente und das Know-how. In dem Zusammenhang erneuerte Tedros das WHO-Ziel, insbesondere von den reichen Staaten 16 Milliarden Dollar einzusammeln, um damit Impfstoffe, Tests, Medikamente und Masken in ärmeren Ländern zielgerichtet zur Verfügung zu stellen. Verglichen mit den Kosten für ein weiteres Jahr mit schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen seien 16 Milliarden Dollar doch ein sehr überschaubarer Betrag, sagte er. Die Pandemie zu beenden, das müsse doch der Hauptfokus bleiben.

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