×

Davos führt Ordnungsbusse für Littering ein

An vielfrequentierten Orten in Davos hat das Littering ein akzeptables Mass überschritten. Wer künftig achtlos Abfälle in Davos liegen lässt, absichtlich wegwirft oder illegal entsorgt, muss mit einer Ordnungsbusse von 150 Franken rechnen. Diese neue Regelung im Kampf gegen Littering gilt ab dem 1. Juli.

Davoser
Zeitung
01.07.23 - 06:56 Uhr
Politik
Sowohl für Nutz- wie Wildtiere sind herumliegende Abfälle eine tödliche Gefahr.
Sowohl für Nutz- wie Wildtiere sind herumliegende Abfälle eine tödliche Gefahr.
zVg

An beliebten Aussichtspunkten, Spielplätzen, öffentlichen Plätzen oder Feuerstellen wiederholt sich das Bild: ­Immer wieder liegen Dosen, Flaschen, Essensreste oder gar gebrauchte Windeln herum. Bedauerlicherweise hat das Littering in der Region Davos in den letzten Jahren stark zugenommen. Dies veranlasst die Gemeinde nun, Gegensteuer zu geben und sie führt ab dem 1. Juli Bussen für Abfallsünderinnen und Abfallsünder mit einem Betrag von 150 Franken ein. Securitas-Personal und Gemeindepolizei werden im Ort und im Gelände ent­sprechende Kontrollen durchführen. «Littering ist in Davos zwar schon länger gesetzlich verboten, bislang gab es dafür aber – abgesehen von falsch entsorgten Kehrichtsäcken – keine Bussen. Es wird auch künftig nicht wegen kleinsten Papierfetzen gebüsst. Es geht vor allem um grössere Verschmutzungen, unauf­geräumte Hinterlassenschaften von privaten Zusammenkünften oder dem ­unachtsamen oder gar willentlichen ­Zurücklassen von Abfällen im öffent­lichen Raum», erklärt Landammann ­Philipp Wilhelm.

Ob die Urheber dieser Schweinerei es zu Hause auch wagen würden, so etwas zu hinterlassen?
Ob die Urheber dieser Schweinerei es zu Hause auch wagen würden, so etwas zu hinterlassen?
zVg
Nicht nur der Anstand verlangt, dass, was nicht im Magen landet, wieder mitgenommen wird.
Nicht nur der Anstand verlangt, dass, was nicht im Magen landet, wieder mitgenommen wird.
zVg
Dazu gibt es nichts mehr zu sagen.
Dazu gibt es nichts mehr zu sagen.
zVg
Abfall ist Abfall. Auch wenn er in Reih und Glied steht.
Abfall ist Abfall. Auch wenn er in Reih und Glied steht.
zVg

Breit angelegte Kommunikation auf verschiedenen Kanälen

Damit Gäste und Einheimische über die neue Regelung informiert sind, sind verschiedene Massnahmen geplant. In den Info-Büros der Destination liegen Flyer auf, die auch touristischen Leistungs­trägern zur Verfügung gestellt werden. Ebenfalls nehmen die Destination und die Gemeinde Davos dieses Thema auf verschiedenen Kanälen wie Webseite, Newsletter und Social Media auf. Reto Branschi, Direktor/CEO der Destination Davos Klosters, begrüsst den Schritt: «Wir sind langfristig auf eine intakte ­Natur angewiesen – gerade im Tourismus.» Was viele nicht wissen: Littering schadet nicht nur der Natur und dem Ortsbild eines Tourismusortes. Wenn Wild- und Nutztiere Abfall fressen, können sie daran qualvoll verenden. Ausserdem, und nicht zu unterschätzen, lockt freiliegender Abfall auch Wölfe auf Nahrungssuche in das Siedlungsgebiet.

Davos als Vorreiter für eine intakte Natur

Das neue Littering-Verbot ist nur eine von vielen Massnahmen der Gemeinde und des Tourismus in Davos, um gemeinsam die Natur zu schonen und den ­Tourismus nachhaltiger zu gestalten. So war es die stimmberechtigte Davoser Bevölkerung, die 2020 mit grosser Mehrheit als eine der ersten Schweizer Gemeinden aus Tier- und Umweltschutzgründen ein Feuerwerksverbot erliess. Damit nicht genug: Bis 2030 will Davos als Tourismusort mit dem Projekt «Davos 2030» klimaneutral werden. (gmd/ddk)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Könnte euch auch interessieren
Mehr zu Politik MEHR