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Was wird aus dem Taminser Post-Areal?

Die Gemeinde Tamins plant die Übernahme des Grundstücks, auf dem die Post bis 2010 ihre örtliche Filiale betrieb. Es gibt konkrete Pläne für dessen zukünftige Nutzung.

Jano Felice
Pajarola
02.09.22 - 04:30 Uhr
Politik
Ideen sind vorhanden: Das Post-Areal im Unterdorf in Tamins mit dem Postauto-Wendeplatz und der ehemaligen Poststelle soll eine neue Nutzung erhalten.
Ideen sind vorhanden: Das Post-Areal im Unterdorf in Tamins mit dem Postauto-Wendeplatz und der ehemaligen Poststelle soll eine neue Nutzung erhalten.
Bild Olivia Aebli-Item

Das Grundstück liegt in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen. Und geht es nach der Gemeinde Tamins, soll es auch in dieser Zone bleiben. Die Rede ist vom Areal der Post Immobilien AG im Unterdorf, auf dem sich das Gebäude mit der bis 2010 betriebenen Taminser Poststelle und der nach wie vor als Haltestelle benutzte Wendeplatz für Postautos befinden. Die Gemeinde möchte das Grundstück von der Post übernehmen, denn sie hat – neben einer neuen Haltestelle – Ideen für die zukünftige Nutzung der Fläche, wie an der Taminser Gemeindeversammlung vom Dienstag orientiert wurde. Konkret könnte laut Versammlungsbotschaft die Entsorgungssammelstelle auf das Areal im Unterdorf verlegt werden, um damit den Werkhof der Gemeinde zu entlasten. Dort nämlich ist die bestehende Sammelstelle am Kapazitätslimit angelangt. Mit der Verlegung, so der Gemeindevorstand, könne beim Werkhof dringend benötigter Raum für den Forst- und Werkbetrieb zur Verfügung gestellt werden. 

Uneins beim Verkaufspreis

Gleichzeitig würde die Rhiienergie AG gerne einen Wärmeverbund für Tamins realisieren. Denkbar wäre ein Wärmebezug von der Axpo Tegra AG im nahen Emser Industriegebiet, doch sollte diese Variante zu kostspielig sein, plant Rhiienergie laut Botschaft eine eigene Heizzentrale, die mit nachwachsendem heimischem Holz betrieben würde. Das Grundstück der Post sei genügend gross, um auch diese Zentrale ansiedeln zu können, schreibt dazu der Gemeindevorstand. Seien die beiden Projekte räumlich und in einer ansprechenden Architektur aufeinander abgestimmt, unterstütze er das Vorhaben der Rhiienergie AG. Mindestens ein Problem gilt es aber noch zu lösen: Die Gemeinde und die Post Immobilien AG – diese strebt eigentlich seit Jahren eine Aufzonung in die Wohnzone an – sind sich betreffend Verkaufspreis für das Areal uneins. «Sollten sich die beiden Parteien nicht einigen», so der Vorstand, «wird die Enteignungskommission des Kantons Graubünden über den Übernahmepreis entscheiden.»

Solaranlage wird erweitert

Gesprochen hat die Taminser Gemeindeversammlung am Dienstag einen Bruttokredit von 110’000 Franken für die Ersatzbeschaffung eines Kommunaltraktors. Ebenfalls gutgeheissen wurde eine Erweiterung der bestehenden Solaranlagen auf dem Gemeindezentrum und auf der Turnhalle. Der bewilligte Bruttokredit beläuft sich auf 196’000 Franken. Um den Bereich Obergasse bis Foppa erweitert wurde der Perimeter für die geplante Dorfplatz-Überbauung, der damit verbundene Bruttokredit beträgt 162’000 Franken.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist. Mehr Infos

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