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Vorsichtiges Plus für 2023 budgetiert

Was grösseren Exekutiven recht ist, soll auch dem Klosterser Gemeinderat billig sein: So tagte er am 5. Oktober auf Anregung des Gemeinderatspräsidenten, Martin Bettinaglio, in seiner Wohnfraktion.

Conradin
Liesch
07.10.22 - 06:30 Uhr
Politik
Volksnähe demonstriert: Die Gemeinderatssitzung fand in der Mehrzweckhalle Serneus statt.
Volksnähe demonstriert: Die Gemeinderatssitzung fand in der Mehrzweckhalle Serneus statt.
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Wie Gemeindepräsident Hansueli Roth zu Beginn der Budgetberatung erklärte, habe man angesichts der unsicheren Entwicklungen – international wegen des Ukraine-Krieges und der Energiepreise, lokal die teuerungsbedingen Mehrkosten beim Personal- und Sachaufwand – nun vorsichtig optimistisch budgetiert. Andererseits wolle man die vielen Projekte, die deshalb in den letzten zwei Jahren eher zurückhaltend angegangen wurden, vorantreiben.

Das Budget 2023 der Erfolgsrechnung rechnet somit nun mit einem fast ausgeglichenen Ergebnis von +6000 Franken, dies bei erwarteten totalen Aufwendungen von 43 715 500 Franken und Erträgen von 43 721 500 Franken. Beim Ertrag aus den ordentlichen Steuern wie auch bei der Grundstückgewinn- und Handänderungssteuern rechnet man mit stabilen Entwicklungen gegenüber 2021 und 2022.

Die Investitionsrechnung 2023 geht von Nettoinvestitionen von 14 218 500 Franken aus. Grosse Brocken unter den Investitionen sind die Planung und Sanierung des Arena-Eingangsbereiches, die Sanierung des Bodens der grossen Halle, die Planungsarbeiten für das Parkhaus Casanna und der Parkhalle Monbiel, welche die Fahrzeuge der Einheimischen von der Allmende wegbringen sollte, die schon begonnene Steinschlag-Schutzverbauung Gruobawald, die Sanierung der Sperren Sagenbach und die Strukturverbesserungen in Saas und Klosters.

Flury-Stiftung: Positives Zeichen aus Klosters

Erst kurz vor der Sitzung war bekannt geworden, dass sich das Betriebsdefizit des Regionalspitals Schiers, betrieben von der Flury-Stiftung, markant erhöht hat. Begründet wird dies durch höhere Personalkosten, verursacht durch einen Fachkräftemangel und das daraus folgende Mehrengagement von Temporärkräften, welche die Kosten fast verdoppelt hatten. Doch auch höhere Materialkosten, der Betrieb der Covid-19-Impfzentren und höhere Kosten für den Rettungsdienst aufgrund der Anpassungen an das Arbeitsrecht trugen zu den Mehrausgaben bei. Der Gemeinderat stimmte jedoch der Erhöhung an das Betriebsdefizit von 450 000 auf 800 000 Franken oppositionslos zu.

Ebenfalls auf grossen Rückhalt stiess die beantragte Erhöhung des Stellenplans um eine Stelle. Die Überbelastung der Bereichsleitung «Bau und Infrastruktur» hatte zum Weggang der Leiterin, Cornelia Voltz, per Ende Februar 2023 geführt, was Vorstand und Rat zwar nachvollziehen konnten, aber dennoch – angesichts des grossen Einsatzes von Frau Voltz – zutiefst bedauerten. Die Funktion soll deshalb künftig angepasst und die Stellenanforderungen auf mehrere Personen verteilt werden.

Tempo 30 nicht möglich

Entgegen den Plänen des Kantons, aus akustischen Gründen flächendeckend in der Gemeinde Tempo 30 einzuführen, habe der Antrag des Vorstandes, im Bereich der Schule aus Sicherheitsgründen bereits jetzt Tempo 30 zu verfügen, beim Kanton keine Chance, wie der Gemeindepräsident unter «Varia» bekannt gab.

Urnenabstimmung im November

Der Souverän kann am 27. November über das Budget befinden. An der gleichen Abstimmung wird auch die Ersatzwahl in den Gemeinderat vorgenommen. Im Anschluss an die Sitzung lud der Gemeinderatspräsident, Martin Bettinaglio, die Anwesenden zu einem Apéro in seiner Wohnfraktion ein, wobei der Abend nochmals eingehend besprochen wurde.

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