Tiroler «Gletscher-Ehe» ist gescheitert
In der Touristenhochburg Tirol kippt die Stimmung. Die Macht der Seilbahnbetreiber bröckelt. Die Bevölkerung nimmt Raubbau an der hochalpinen Natur für profitable Grossprojekte nicht mehr widerspruchslos hin.
In der Touristenhochburg Tirol kippt die Stimmung. Die Macht der Seilbahnbetreiber bröckelt. Die Bevölkerung nimmt Raubbau an der hochalpinen Natur für profitable Grossprojekte nicht mehr widerspruchslos hin.
von Rudolf Gruber
Das Ergebnis hätte auch anders aussehen können: In einer Abstimmung am vergangenen Sonntag in der Tiroler Tourismusgemeinde St. Leonhard entschieden ganze fünf Stimmen über das Schicksal eines gigantischen Projekts: die Zusammenlegung der Gletschergebiete im Ötztal und im Pitztal zu einem einzigen Skigebiet. Von den 701 gültigen Stimmen lauteten 348 auf Ja, 353 auf Nein. Die «Gletscher-Ehe», wie Tiroler Tourismusmanager das als hochprofitabel geltende monströse Vorhaben mit falschem Pathos nannten, ist vorerst einmal gescheitert.