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Armee: Geisel-Leiche in der Nähe des Schifa-Krankenhauses geborgen

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die Leiche einer Geisel aus einem Nachbargebäude des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen geborgen. Die tote Frau wurde den Angaben vom Donnerstag zufolge nach Israel gebracht und dort identifiziert. Die genaue Todesursache wurde zunächst nicht mitgeteilt. Die Frau sei am 7. Oktober bei dem Massaker der Hamas aus dem israelischen Grenzort Beeri entführt worden.

Agentur
sda
16.11.23 - 20:01 Uhr
Politik
dpatopbilder - HANDOUT - Israelische Soldaten gehen in der Nähe des Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt. Foto: Israel Defense Forces/IDF/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
dpatopbilder - HANDOUT - Israelische Soldaten gehen in der Nähe des Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt. Foto: Israel Defense Forces/IDF/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone/IDF/Israel Defense Forces

In dem Gebäude, in dem Streitkräfte die Leiche entdeckten, fanden sie den Angaben nach auch militärische Ausrüstung wie Maschinenpistolen vom Typ Kalaschnikow und Panzerfäuste. Die Armee habe die Familie der Toten am Donnerstag informiert. Israelischen Medien zufolge ist sie 65 Jahre alt. Den Angaben nach wurde ihr Mann nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober erschossen im Schutzraum des Hauses des Paares gefunden. Die beiden haben demnach fünf Kinder.

Israels Armee ist derzeit mit Einsatzkräften in der grössten Klinik des Gazastreifens. Soldaten fanden dort Kommandozentren, wie ein Militärvertreter sagte. Hunderte Patienten und Mitarbeiter halten sich demnach noch dort auf.

Israel steht international wegen des Einsatzes im Schifa-Krankenhaus, dem grössten Klinik-Komplex des Gazastreifens, in der Kritik. Einige Staaten werfen dem Land Kriegsverbrechen vor. Laut humanitärem Völkerrecht sind Angriffe auf zivile Ziele wie Krankenhäuser verboten. Wenn zivile Objekte allerdings für militärische Zwecke missbraucht werden, gilt dies nach Ansicht von Völkerrechtlern nicht mehr zwangsläufig.

Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppierungen waren am 7. Oktober in einem beispiellosen Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen und hatten dort rund 1200 Menschen getötet. Sie zogen mordend durch israelische Ortschaften im Grenzgebiet und griffen ein Musikfestival an. Rund 240 Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt und dort als Geiseln festgehalten.

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