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Lokale Medien: Kandidat von Taiwans Regierungspartei führt bei Wahl

Bei der Auszählung nach der Präsidentschaftswahl in Taiwan hat der Kandidat der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) nach ersten Erhebungen lokaler Fernsehsender die Führung übernommen. Der bisherige Vizepräsident William Lai lag demnach vor dem Kandidaten der chinafreundlichen Kuomintang (KMT), Hou Yu-ih, und dem Anwärter der populistischen Taiwanischen Volkspartei (TPP), Ko Wen-je. Die TV-Sender sahen den 64-jährigen Lai am frühen Abend (Ortszeit) bei ungefähr 38 bis 39 Prozent. Sein Kontrahent Hou lag dahinter mit ungefähr 33 Prozent.

Agentur
sda
13.01.24 - 11:27 Uhr
Politik
Lai Ching-te (M auch William Lai genannt), Präsidentschaftskandidat der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP), spricht vor der Stimmabgabe in einem Wahllokal. Foto: Ng Han Guan/AP
Lai Ching-te (M auch William Lai genannt), Präsidentschaftskandidat der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP), spricht vor der Stimmabgabe in einem Wahllokal. Foto: Ng Han Guan/AP
Keystone/AP/Ng Han Guan

Parallel entschieden die 19,5 Millionen aufgerufenen Wähler über das neue Parlament, den Legislativ-Yuan, in dem die DPP bislang die absolute Mehrheit hatte. Ein offizielles Wahlergebnis wird für den späten Samstagabend Ortszeit erwartet. Sollte die Fortschrittspartei gewinnen, wäre es ihr dritter Sieg bei Präsidentschaftswahlen in Folge. Die bisherige Präsidentin Tsai Ing-wen darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten.

Sollte die DPP wieder den Präsidenten stellen, dürfte Chinas kommunistische Führung den Druck auf Taiwan fortsetzen. Peking zählt die Inselrepublik zum Gebiet Chinas, obwohl Taiwan seit Jahrzehnten eine unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat. Peking, das die für eine Unabhängigkeit Taiwans stehende DPP als separatistisch ansieht, hatte den Kontakt mit Taipeh seit dem Amtsantritt von Präsidentin Tsai 2016 eingefroren.

In der für die globale Schiffahrt wichtigen Meerenge zwischen China und Taiwan, wo das chinesische Militär als Machtdemonstration fast täglich Kampfjets in Richtung der Inselrepublik schickt, könnten die Spannungen daher anhalten oder sogar zunehmen. China will eine «Wiedervereinigung» der Insel mit dem Festland, notfalls auch mit militärischer Gewalt.

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