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So wurde in den Bündner Gemeinden abgestimmt und gewählt

Nicht nur auf kantonaler Ebene wurde am Sonntag abgestimmt, auch über diverse kommunale Vorlagen hat das Bündner Stimmvolk entschieden. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.

Südostschweiz
27.11.22 - 11:00 Uhr
Politik

Ticker

Die wichtigsten kommunalen Entscheide vom Sonntag im Kurzüberblick:

  • Daniel Freund wird der neue Gemeindepräsident von Zizers.
  • Äusserst knapp lehnt St. Moritz den Kredit für die Sanierung der Reithalle ab. Die Sanierung des Parkhaus Qadrella und die Teilrevision «Laudinella» wurde hingegen klar angenommen.
  • Untervaz erhält einen neuen Kindergarten mit Tiefgarage und einen neuen Aussensportplatz.
  • Die Stimmbevölkerung von Domat/Ems sagt Ja zu umstrittener Strassenitiative und zu drei weiteren Vorlagen.
  • In Vaz/Obervaz kann ein neues Seniorenzentrum gebaut werden.
  • Andrea Thür-Suter wurde zur neuen Bürgermeisterin von Chur gewählt.
  • Das Stimmvolk von Tujetsch eine Totalrevision der kommunalen Verfassung gutgeheissen. Damit wird als Hauptpunkt der Revision das Gemeindeparlament abgeschafft, der sogenannte Gemeinderat. 
  • Das Disentiser Stimmvolk hat Ja gesagt zur Walderschliessung im Raum Val Segnas und Uaul Run.
  • Die Stimmbevölkerung von Poschiavo hat einen Kredit für einen Parkplatz und eine neue Postautohaltestelle abgelehnt.
  • In Davos bewilligte der Souverän die aus drei Teilen bestehende Vorlage «Ausscheidung von Gewässerraumzonen und Anpassung der Gefahrenzonen» für eine Teilrevision der Ortsplanung.
  • Der Souverän von Schiers hat den Abschluss der Leistungsvereinbarung «Prättigau Marketing» bewilligt.
  • Die Stimmbevölkerung von Scuol stimmt der umfassenden Sanierung und Erweiterung des Schulhauses zu. Das 35-Millionen-Franken-Projekt wird in Etappen umgesetzt.
  • In Albula/Alvra wurde der Gemeindevorstand bestätigt.
  • In Cazis ist für die Ersatzwahl eines Mitglieds der Geschäftsprüfungskommision ein zweiter Wahlgang nötig.
  • Der Schulrat von Zernez erhält neue Mitglieder.
  • Churwalden hat Andreas Thöny zum neuen Schulratspräsidenten gewählt.
  • Gian Caduff ist in den Gemeindevorstand von Lumnezia gewählt worden.
  • Felsberg stimmt der Erhöhung des Pensums der Schulführung und der Teilrevision Ortsplanung Hecke Calinis zu.

Poschiavo sagt Nein zu Parkplatz

Die Stimmbevölkerung der Gemeinde Poschiavo hat die Mitglieder der neuen Legislatur 2023 – 2026 gewählt. Für die Nachwahl in die Exekutive wurde Cristina Gerber Giuliani gewählt. Sie war die einzige Kandidatin.

Der Kredit für einen Parkplatz und eine neue Postautohaltestelle von 1,6 Millionen Franken wurde mit 1081: 430 Stimmen verworfen. Die Stimmbeteiligung lag bei 52 Prozent. (fh)

Felsberg sagt zweimal Ja

Die Stimmbevölkerung von Felsberg hat am Sonntag über zwei Vorlagen entschieden. So genehmigte sie die «Erhöhung Schulführung» mit 330:167 Stimmen. So sollen die Pensen der Schulleitung maximal 120 Stellenprozente und die des Schulsekretariats 60 Stellenprozente betragen.

Auch die «Teilrevision Ortsplanung, Hecke Calinis» wurde angenommen. Dies mit 406:95 Stimmen.

Die Stimmbeteiligung lag bei rund 26,8 Prozent. (red)

In Vaz/Obervaz kann ein neues Seniorenzentrum gebaut werden

Die Stimmbevölkerung von Vaz/Obervaz hat über die Teilrevision der Ortsplanung, Seniorenzentrum Lenzerheide, entschieden. 856 und damit 93,2 Prozent der eingegangen Stimmen sprechen sich dafür aus, dass am jetzigen Standort ein neues Seniorenzentrum gebaut werden soll. Ebenfalls positiv beantwortet wurde die Frage, ob im neuen Seniorenzentrum Ladenflächen erstellt werden sollen. Dazu wurden 472 Ja- und 440 Nein-Stimmen in die Urne gelegt, wie auf der Webseite der Gemeinde zu lesen ist.

Mit 494:416 Stimmen abgelehnt wurde hingegen die Möglichkeit, in der Gemeinde künftig Einkaufszentren mit mehr als 700 Quadratmeter erstellen zu können.

Gemeindepräsident Maurin Malär freut sich über den positiven Entscheid der Stimmbevölkerung zum neuen Seniorenzentrum. Die Infrastruktur des bestehenden Altersheims sei nicht mehr zeitgemäss und das Gebäude sei renovationsbedürftig. «Nun haben wir freie Bahn und können ein neues Projekt aufgleisen – mit einer Pflegeabteilung und sicherlich auch mit Alterswohnungen im gleichen Gebiet», so Malär gegenüber Radio Südostschweiz. (red)

Disentis: Diesmal ein Ja zum Waldprojekt

In Disentis hat das Stimmvolk am Sonntag mit 371:256 Stimmen Ja gesagt zur Walderschliessung im Raum Val Segnas und Uaul Run. Der dafür genehmigte Nettokredit beläuft sich auf 5,66 Millionen Franken, wie aus einer Mitteilung der Gemeinde ersichtlich ist. Im November 2020 hatte der Souverän einen Nettokredit von damals 3,96 Millionen Franken für ein Schutzwald-Erschliessungsprojekt im Raum Val Segnas bis Val Sogn Placi noch verworfen, und das mit 473 Nein- gegen 363 Ja-Stimmen. Das neue Vorhaben wird nun in zwei Etappen realisiert und vermeidet dadurch das Überqueren einer Wasserzone in der Val Clavaniev. Bund und Kanton haben eine Mitfinanzierung von bis zu 78 Prozent in Aussicht gestellt. Auch die Berggemeinden-Hilfsorganisation Alpinfra wird das Projekt finanziell unterstützen.

Informiert hat die Gemeinde Disentis am Wochenende ausserdem über die von ihr für den Winter geplanten Energiesparmassnahmen. Sowohl das Kunsteis im Sportzentrum als auch die beschneite Loipe in Fontanivas sollen betrieben werden, aber mit diversen Einschränkungen, um weniger Strom zu verbrauchen. Dasselbe gilt für die öffentliche Weihnachtsbeleuchtung und die Strassenlampen. (jfp)

Neue Bürgermeisterin: Andrea Thür-Suter folgt in einer stillen Wahl auf Andreas Brunold, der sein Amt abgibt.
Neue Bürgermeisterin: Andrea Thür-Suter folgt in einer stillen Wahl auf Andreas Brunold, der sein Amt abgibt.
Bild Livia Mauerhofer

Thür-Suter neue Bürgermeisterin von Chur

Bei einer Stimmbeteiligung von 22 Prozent hat die Churer Bürgerschaft die Mitglieder der Bürgerlichen Behörde gewählt, wie die Bürgergemeinde auf ihrer Webseite mitteilt. Mit 971 Stimmen wurde die bisherige Bürgerrätin Andrea Thür-Suter zur neuen Bürgermeisterin der Stadt Chur gewählt. Sie tritt damit ab 2023 die Nachfolge von Andreas Brunold an, der zurückgetreten ist.

Für Thür-Suter sei die Wahl das «Tüpfli auf dem i», denn ihr Herz schlage für Chur. Trotz der stillen Wahl freue sie sich über ihre neue Aufgabe, sagt sie gegenüber Radio und TV Südostschweiz. «Die Bürgergemeinde kann neben der politischen Gemeinde einen grossen Mehrwert für die Stadtbevölkerung schaffen. Es darf aber noch spürbarer gemacht werden, was die Bürgergemeinde alles macht», so Thür-Suter.

Andrea Thür-Suter ist ebenfalls politisch aktiv, sie ist sowohl Präsidentin der FDP Chur als auch Grossrätin. Ihr Amt als Präsidentin der FDP Chur werde sie auf Ende Jahr abgeben. Es gebe einige Schnittstellen mit der Stadt. 

Ebenfalls wurden folgende Bürgerratsmitglieder gewählt:

  • Martin Studer, bisher (967 Stimmen)
  • Reto Mani, bisher (964 Stimmen)
  • Daniel Lütscher, neu (961 Stimmen)
  • Thomas Mettler, bisher (953 Stimmen)
  • Marco Gujan, bisher (925 Stimmen)
  • Romano Cahannes, bisher (923 Stimmen)
  • Bruno W. Claus, bisher (854 Stimmen)
  • Sandra Adank, neu/bisher Stellvertreterin Bürgerrat (852 Stimmen)

Gewählte Stellvertreter Bürgerrat:

  • Haempa Maissen, neu (858 Stimmen)
  • Ines E. Follador-Breitenmoser, bisher (840 Stimmen)

Gewählte Mitglieder Geschäftsprüfungskommission:

  • Sandro Peder, bisher (963 Stimmen)
  • Thomas Coray, bisher (960 Stimmen)
  • Hermi Saluz, neu/bisher Stellvertreter GPK (907 Stimmen)

Gewählte Stellvertreter Geschäftsprüfungskommission:

  • Erika Loretz, neu (919 Stimmen)

Ebenfalls wurde die Statutenänderung der Bürgergemeinde mit 89 Prozent der gültigen Stimmen angenommen. Dies teilt die Bürgergemeinde mit.

(red)

Grüsch sagt Ja zur Teilrevision des Polizeigesetzes

.An der am Sonntag in Grüsch durchgeführten Urnenabstimmung wurde die Gesamtrevision der Ortsplanung mit 304:84 Stimmen verabschiedet. Mit 296:90 Stimmen sprach sich der Grüscher Souverän zudem für eine Teilrevision des kommunalen Polizeigesetzes aus. Diese beinhaltet die Einführung eines ganzjährigen Feuerwerksverbots.

Ausserdem beteiligt sich die Gemeinde Grüsch sich mit 980'000 Franken am Umbau des örtlichen Bahnhofs. Das wurde an der von 157 Personen besuchten Gemeindeversammlung vom Freitag mit 156 Stimmen beschlossen. Mit 145 Stimmen wiedergewählt wurde der Grüscher Gemeindepräsident Marcel Conzett. Neu in den Gemeindevorstand gewählt wurde Christian Mathis-Mayer. Im Gemeindevorstand bestätigt wurden: Johannes Berry-Züst, Kirstin Meier-Künzle, Thomas Roffler-Flütsch, Andreas Vetsch-Gansner und Jürg Zimmermann-Juon. Die Leistungsvereinbarung «Prättigau Marketing» mit der Region Prättigau/Davos wurde einstimmig genehmigt. Bewilligt wurde zudem das Gemeindebudget 2023, das ein Plus von 322'000 Franken vorsieht. Der Steuerfuss von 90 Prozent wird auch 2023 auf diesem Stand belassen. Mit 83:53 Stimmen beschlossen wurde eine jährliche pauschale Entschädigung von 50'000 Franken an die Kantonspolizei Graubünden zur Übernahme der Aufgaben der Gemeindepolizei. (béz)

Lumnezia: Gian Caduff neu gewählt

Die Wahlberechtigten der Gemeinde Lumnezia haben Gian Caduff aus Morissen gemäss Wahlprotokoll mit 204 Stimmen als neues Mitglied des Gemeindevorstands bestimmt. Caduff ersetzt den im April aus persönlichen Gründen per sofort zurückgetretenen Forstfachchef Martin Rupp aus Vignogn. Vollständig ist die Exekutive von Lumnezia aber trotz der nun erfolgten Wahl nicht: Mitte November hat mittlerweile auch Rupps vorübergehender Stellvertreter, Baufachchef Renzo Blumenthal (Vella), demissioniert. Dies ebenfalls aus persönlichen Gründen, wie es in einer Mitteilung des Gemeindevorstands heisst. Eine Ersatzwahl für Blumenthal sei derzeit nicht vorgesehen. Die Stellvertretung werde innerhalb des Vorstands geregelt. (jfp)

Cazis: Zweiter Wahlgang wird nötig

In Cazis ist die Ersatzwahl eines Mitglieds der Geschäftsprüfungskommission (GPK) für die Amtsperiode bis Ende 2023 noch ohne definitives Ergebnis geblieben. Von den vier Angetretenen erreichte niemand das absolute Mehr von 142 Stimmen. An der Spitze lag Regula Mengelt (Sarn) mit 115 Stimmen, gefolgt von Tamino Cavigelli (Cazis, 93), Flavio Cotti (Cazis, 41) und Martin Jakob (Luvreu, 30); die Entscheidung wird somit in einem zweiten Wahlgang fallen. Die Ersatzwahl war nötig geworden, weil das bisherige Mitglied Patrick Dönz (Sarn) zum Nachfolger des zurücktretenden GPK-Präsidenten Christ Lorenz Bundi bestimmt worden war. (jfp)

Davos bewilligt Gewässerraumzonen

In Davos bewilligte der Souverän am Sonntag die aus drei Teilen bestehende Vorlage «Ausscheidung von Gewässerraumzonen und Anpassung der Gefahrenzonen» für eine Teilrevision der Ortsplanung. Auf die Ausscheidung und Festlegung der Gewässerraumzonen entfiel ein Ja-Stimmen-Anteil von 84,5 Prozent, bei der Anpassung der Gefahrenzonen 1 und 2 belief sich die Zustimmung auf 84,3 Prozent.

Bei der Zuweisung der von der Gefahrenzone 1 betroffenen Baulandflächen in die Zone Übriges Gemeindegebiet betrug der Ja-Stimmen-Anteil 83,2 Prozent. Die Stimmbeteiligung lag bei 19,8 Prozent. (béz) 

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