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Schmuggler von US-Diplomaten aus Iran gestorben

Gerade ist sein Meisterstück in der Regie von Ben Affleck in den Kinos, jetzt ist der kanadische Diplomat John Sheardown gestorben. Der frühere Angestellte der Botschaft im Iran starb nach Angaben kanadischer Medien vom Dienstag am Sonntag in der Hauptstadt Ottawa.

Südostschweiz
01.01.13 - 18:59 Uhr

Ottawa. – Er wurde 88 Jahre alt. Bekannt wurden er und seine Kollegen durch den «kanadischen Streich»: Die Kanadier hatten mit einem tollkühnen Plan 1980 sechs aus der besetzten US-Vertretung in Teheran geflohene US-Amerikaner ausser Landes geschmuggelt.

Die sechs Diplomaten hatten dem Mob, der nach der islamischen Revolution die US-Botschaft besetzt hatte, gerade noch entkommen können, hetzten in Teheran aber von einem Ort zum nächsten.

Mit den Worten «Verdammt, na klar! Zählt auf uns!» gewährten Sheardown und der kanadische Botschafter Ken Taylor ihnen schliesslich zu Hause drei Monate Zuflucht und heckten mit US-Geheimdiensten einen Plan aus.

Für die sechs wurden kanadische Reisepässe mit gefälschten iranischen Visa ins Land gebracht, die die US-Amerikaner als kanadisches Filmteam auswiesen.

Damit die Tarnung perfekt war, wurden extra eine Produktionsfirma gegründet und Werbeanzeigen geschaltet. Das vermeintliche Filmteam konnte schliesslich unbehelligt ausreisen.

Der Titel des angeblichen Films war «Argo». Unter diesem Titel ist gerade ein Film von Ben Affleck in den Kinos, der die Rettungsaktion darstellt. Obwohl Sheardown zu den Schlüsselfiguren gehörte, kommt er im Film nicht vor. (sda)

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