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Saline Joniche: Klage bei Monti deponiert

Die Region Kalabrien (Italien) hat bei Ministerpräsident Mario Monti Rekurs gegen das Kohlekraftprojekt Saline Joniche eingereicht.

Südostschweiz
30.09.12 - 21:41 Uhr

Chur. – Laut einer Mitteilung des Initiativkomitees «Ja zu sauberem Strom ohne Kohlekraft» von Sonntag hat die Region Kalabrien ihre Ankündigung wahr gemacht und gegen den von Ministerpräsident Mario Monti gefällten Entscheid für das Kohlekraftwerk Saline Joniche rekurriert. Kalabrien wehrt sich damit gegen die Bewilligung der Umweltverträglichkeitsprüfung durch Monti. Der Stromkonzern Repower, der in Poschiavo domiliziert ist hält an der Mailänder Firma SEI s.p.a., die das Kraftwerk bauen will, einen Aktienanteil von 57 Prozent.

«Angriff auf Autonomie»

«Mit ihren Rekurs wehrt sich die Region Kalabrien insbesondere gegen den Angriff Roms auf ihre Autonomie», heisst es in der Mitteilung. Der Entscheid Montis für das Kohlekraftwerk heble den verfassungskonformen regionalen Richtplan für Energie und Umwelt aus. In diesem verbiete die Region Kalabrien Kohlekraftwerke und setze auf erneuerbare Energien. «Produktionsanlagen wie das Kohlekraftwerk Saline Joniche müssten darum im Einvernehmen mit der betroffenen Region erfolgen», hält das Komitee fest.

Die Region weise in ihrem Rekurs zudem auf den Stromproduktionsüberschuss Kalabriens und die zahlreichen Unterlassungen der Umweltverträglichkeitsprüfung hin. Das Initiativkomitee «Ja zu sauberem Strom ohne Kohlekraft» nehme «mit grosser Freude vom eingereichten Rekurs Kalabriens Kenntnis», heisst es weiter. Die Bündner Regierung und der Grosse Rat müssten endlich erkennen, dass die Repower mit ihrem Kohleprojekt die verfassungskonforme und demokratische Entscheide Kalabriens verletze.

Repower: «Noch viele Fragen offen»

Werner Steinmann, Mediensprecher von Repower, erklärte am Sonntag auf Anfrage, die Klage Kalabriens komme nicht überraschend, da sie schon im Sommer angekündigt worden sei. Im Zusammenhang mit Saline Joniche seien zurzeit auf juristischer, planerischer und politischer Ebene noch viele Fragen offen. «Es muss von verschiedener Seite noch viel Arbeit geleistet werden, bis alle Grundlagen vorliegen, um über den Bau des Kraftwerks entscheiden zu können», sagte Steinmann. (dea)

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