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Russland zahlt nur noch in Rubel an «unfreundliche Staaten»

Als Reaktion auf die Sanktionen des Westens hat die russische Regierung beschlossen, dass finanzielle Verpflichtungen bei «unfreundlichen Staaten» nur noch in Rubel beglichen werden.

Agentur
sda
07.03.22 - 16:13 Uhr
Politik
ARCHIV - Russland zahlt nur noch in Rubel an «unfreundliche Staaten». Foto: Sven Hoppe/dpa
ARCHIV - Russland zahlt nur noch in Rubel an «unfreundliche Staaten». Foto: Sven Hoppe/dpa
Keystone/dpa/Sven Hoppe

Auf der am Montag bestätigten Liste stehen die Schweiz und alle EU-Mitglieder sowie zahlreiche weitere Länder. Darunter sind auch die Ukraine, Japan, Grossbritannien und Kanada, wie die Regierung in Moskau mitteilte. Bisher standen nur die USA und Tschechien auf der Liste. Es handelt sich um eine Reaktion auf die Sanktionen der Länder gegen Russland wegen des Kriegs von Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine.

Konkret bedeutet der Schritt, dass russische Bürger, Unternehmen, der Staat selbst oder auch Kommunen Verpflichtungen in anderen Währungen nur noch in Rubel bezahlen. Zudem müssten die Staaten dafür ein Verrechnungskonto bei einer russischen Bank einrichten, heisst es.

Der Westen hatte zahlreiche russische Banken mit Sanktionen belegt und zudem einen Ausschluss zahlreicher Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift beschlossen. Das erschwert Überweisungen und andere Bankgeschäfte erheblich. Russland hat nach Angaben der russischen Zentralbank Auslandsschulden von 478,2 Milliarden US-Dollar – Stand 1. Januar 2022. Der russische Rubel verzeichnet seit Tagen starke Kursverluste, auch am Montag gab er gegenüber Dollar und Euro deutlich nach.

Die russische Regierung hatte im vergangenen Jahr nach einem Erlass Putins mit der Erstellung einer Liste «unfreundlicher Staaten» begonnen, auf der zuerst die USA und Tschechien erschienen waren. So durften die Botschaften beider Länder keine russischen Staatsbürger mehr als Mitarbeiter beschäftigen. Dadurch ist die Arbeit der diplomatischen Vertretungen, die auf russische Ortskräfte setzen, deutlich eingeschränkt.

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