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Regionen fordern A13-Projektteam

Klarer Standpunkt aus den A13-Regionen: Die im Frühling durchgeführten Pilotversuche gegen den touristischen Ausweichverkehr müssten unverzüglich fortgesetzt werden. 

Silvia
Kessler
08.07.22 - 04:30 Uhr
Politik
Wirksam mit unerwünschten Nebenwirkungen: Die über die Frühlingsfeiertage durchgeführten Pilotversuche mit gesperrten Ortsdurchfahrten führen in den A13-Regionen zu einer zwiespältigen Bilanz.
Wirksam mit unerwünschten Nebenwirkungen: Die über die Frühlingsfeiertage durchgeführten Pilotversuche mit gesperrten Ortsdurchfahrten führen in den A13-Regionen zu einer zwiespältigen Bilanz.
Bild Gianna Jäger

Vertreterinnen und Vertreter der Regionen Viamala, Imboden, Plessur, Landquart und Sarganserland sind kürzlich ein zweites Mal zusammengekommen, um die ganzheitliche Situation bezüglich A13-Ausweichverkehr durch die Dörfer zu besprechen. Nach den umgesetzten Pilotversuchen in den Gemeinden Bonaduz und Rhäzüns über die Oster-, Auffahrts- und Pfingsttage, wo die Dorfdurchfahrten zeitweise für den Durchgangsverkehr gesperrt wurden, nahmen die Anwesenden eine erste Analyse vor. Sie kommen zum Schluss, dass ein Projektteam mit Vertretern der Kantone Graubünden und St. Gallen, dem Bundesamt für Strassen (Astra) sowie den Regionen und Gemeinden nun unverzüglich gemeinsam konkrete Massnahmen erarbeiten muss. Dabei stehen die Regierungen in den Kantonen Graubünden und St. Gallen politisch in der Verantwortung, wie die Regionenvertreter in einer Mitteilung schreiben. Die betroffenen Gemeinden, die Stadt Chur sowie die Regionen vertreten zusammen rund 150 000 Einwohnerinnen und Einwohner in 46 Gemeinden.

Lob und Kritik

Am 29. März 2022 haben der Kanton Graubünden und das Astra Behördenvertretende der Gemeinden entlang der A13 zu einem «runden Tisch» eingeladen. Dabei wurde als kurzfristige Massnahme die erwähnten Pilotversuche durchgeführt. Für die Gemeinden Bonaduz und Rhäzüns resultierten Verbesserungen in Bezug auf den Durchfahrtsverkehr. Punktuelle Eingriffe im Rahmen der Pilotversuche führten laut Mitteilung jedoch zur Wahrnehmung in der Bevölkerung, dass in anderen Gemeinden wie beispielsweise in Domat/Ems ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu beklagen sei. Der Emser Gemeindevorstand reagierte darauf mit dem kürzlich den Medien vorgestellten Projekt «Via libra». Das Konzept zielt darauf ab, die Einsatzfähigkeit der Blaulichtorganisationen zu gewährleisten. Zudem greift es lenkend in das Verkehrssystem ein. Bei ausserordentlichen Verkehrslagen soll nur die A13 den Stauraum bilden und nicht die Kantonsstrassen oder sogar das untergeordnete Strassennetz.

Dieselben Ziele wie der Emser Gemeindevorstand verfolgt auch der Gemeinderat von Bad Ragaz. Weil die Sicherheit im Dorf aufgrund des massiven Ausweichverkehrs nicht mehr gewährleistet werden könne, wendet sich die Behörde mit einem Schreiben an die Kantonsregierung sowie an die Gebäudeversicherung des Kantons St. Gallen. Der Gemeinderat sehe zum heutigen Zeitpunkt keine Möglichkeiten mehr, bei Staubildungen die gesetzlich auferlegte Verantwortung für Feuerwehreinsätze auf den Kantonsstrassen zu übernehmen. Die geforderten Leistungsstandards und Ausrückzeiten für die Einsatzelemente der Feuerwehr Bad Ragaz könnten nicht mehr vollumfänglich erfüllt werden. Daher weist der Bad Ragazer Gemeinderat darauf hin, dass er mögliche Haftungsansprüche für die Nichterfüllung des Feuerwehrauftrags vollumfänglich ablehne.

Silvia Kessler ist Redaktorin in der Redaktion Online/Zeitung. Im April 2002 stiess die gelernte Psychiatrieschwester zur Medienfamilie Südostschweiz. Seither gilt ihr Herzblut der täglichen Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Themen, Ereignissen und natürlich Menschen. Mehr Infos

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