×

Regierungsrat Rathgeb: «Wir prüfen einen Kauf»

Laax hat einen neuen Plan, um eine Asylunterkunft auf Gemeindeboden zu verhindern: Eine Investorengruppe will das betreffende Hotel kaufen, die Gemeinde die Investoren mit 600 000 Franken fördern. «suedostschweiz.ch» spracht mit Regierungsrat Christian Rathgeb.

Südostschweiz
03.05.13 - 08:50 Uhr

Laax. – Der Laaxer Gemeindevorstand will der Gemeindeversammlung den Kredit von 600 000 Franken übernächste Woche zur Genehmigung vorlegen. Der Kauf des Hotels «Rustico» soll rasch über die Bühne gehen. Das Gebäude soll im Sommer saniert werden, wie die Gemeinde am Donnerstag mitteilte («suedostschweiz.ch» berichtete).

Herr Regierungsrat, was haben Sie gedacht, als Sie von der Absicht einer Laaxer Investorengruppe hörten, das «Rustico» zu kaufen? Christian Rathgeb: Ich habs zur Kenntnis genommen. Wirklich überraschend kommt das nicht, denn es war klar, dass die Laaxer alles versuchen werden, um das Asylheim zu verhindern.

Welche Konsequenzen hat der Besitzerwechsel für den Kanton? Wir halten an unserem Vorhaben fest. Wir haben einen gültigen Mietvertrag und wollen diesen auch umsetzen.

Die Investoren haben aber bereits angekündigt, Eigenbedarf anzumelden und den Mietvertrag zu kündigen. Zieht der Kanton vor Gericht? Das wird jetzt Gegenstand der weiteren Abklärungen sein. Wir gehen davon aus, dass der Mietvertrag eingehalten wird.

Wird sonst der Kanton von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch machen? Der Kanton wird auch diese Option prüfen.

Anfang Juli soll das Asylheim in Betrieb genommen werden. Dieser Termin dürfte nun nicht mehr einzuhalten sein. Wir werden die weiteren Schritte und Beschlüsse der Gemeinde Laax sehr genau analysieren.

Laax hat eine weitere Fussangel ausgelegt: Weil es sich um eine Nutzungsänderung handle, brauche der Kanton eine Baubewilligung, wenn er das Hotel in ein Asylheim umwandle. Das bestreiten wir. Es braucht keine Nutzungsänderung.

In Laax heisst es, der Kanton zahle einen weit überrissenen Mietzins, weshalb das «Rustico» nun für rund eine Million Franken über dem Marktwert gekauft werden müsse. Diesen Vorwurf weise ich zurück. Natürlich haben wir alles Interesse, einen möglichst tiefen Mietzins zu bezahlen. Aber vor allem möchte ich betonen, dass das Objekt von den Eigentümern drei Jahre lang zum Kauf angeboten worden ist. Niemand in Laax hat sich dafür interessiert. Das Argument der Investorengruppe, man wolle warme Betten retten, erscheint da etwas in einem andern Licht. (dsi)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR