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Reformierte Kirche sucht Nachwuchs

In einer Theologiewoche sollen Jugendliche aus der ganzen Schweiz für ein Studium auf diesem Fachgebiet motiviert werden. Das fünftägige Lager findet im Juli im Kloster Kappel im Zürcher Säuliamt statt. Interessierte müssen sich dafür bewerben.

Südostschweiz
10.01.13 - 12:28 Uhr

Kappel am Albis. – Der «Campus Kappel» richtet sich an Jugendliche ein oder zwei Jahre vor der Matura oder der Berufsmatur, schreiben die Veranstalter in einer Mitteilung. Organisiert wird das Lager von den reformierten Kirchen der Deutschschweiz und den Theologischen Fakultäten der Universitäten Zürich, Basel und Bern.

40 Interessierte sollen fünf Tage lang wissenschaftliche Theologie und soziales Engagement erleben, heisst es weiter. Der «Campus Kappel» sei eine Schweizer Premiere. Die Teilnahme ist für die Jugendlichen gratis. Das Kloster Kappel in Kappel am Albis ist das Bildungshaus der reformierten Zürcher Landeskirche.

Wer bei der Theologiewoche dabei sein will, muss sich bis Ende März bewerben. Nötig dafür sind ein Motivationsschreiben sowie die Angabe einer Referenzperson. Die Veranstalter wählen schliesslich jene 40 Jugendlichen aus, bei denen sie «in theologischer Hinsicht, aber auch hinsichtlich der Eignung für den Pfarrberuf das grösste Potenzial sehen».

Die Kirche erhofft sich durch das Lager mehr Theologen. Gemäss einer Erhebung des Bundesamtes für Statistik nimmt die Zahl der Studienanfänger, die als Hauptfach Theologie wählen, seit Jahren ab. Waren es im Jahr 1984 noch 210 Studierende, entschieden sich 2011 gerade noch 39 Männer und Frauen für die Theologie.

Ziel des «Campus Kappel» ist es, dass mindestens 4 der 40 am Lager Teilnehmenden später Theologie studieren, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Die Nachwuchsförderung dränge. Zu den rückläufigen Studierendenzahlen käme hinzu, dass bis im Jahr 2025 grosse Pfarrerjahrgänge in Pension gehen würden.

In der Theologiewoche im Sommer wird jeder Tag unter einer anderen Leitfrage stehen. Die Jugendlichen sollen erfahren, was Theologie mit den Fragen zu tun hat, die sie beschäftigen. Unter den Gästen und Referenten befinden sich auch viele Nicht-Theologen.

So werden etwa Radio- und Fernsehmoderatorin Mona Vetsch oder auch Herzchirurg Thierry Carrel bei den Diskussionen zu Wort kommen. Der Campus zeige so auch, dass die Theologie viele Fragen nicht im Alleingang beantworten könne, schreiben die Veranstalter. (sda)

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