Tujetschs Vorstand muss nochmals über die Bücher
Gleich zwei Geschäfte hat der Gemeinderat – das kommunale Parlament – von Tujetsch am Mittwochabend an die Exekutive zurückgewiesen.
Gleich zwei Geschäfte hat der Gemeinderat – das kommunale Parlament – von Tujetsch am Mittwochabend an die Exekutive zurückgewiesen.
Einen Beitrag von 100’000 Franken aus dem Fonds für die Wirtschaftsförderung: Diese Summe hätte das Tujetscher Gemeindeparlament an seiner Sitzung vom Mittwochabend auf Antrag des Vorstands zugunsten der Andermatt-Sedrun Sport AG (ASS) sprechen sollen. Die ASS plant respektive realisiert aktuell verschiedene Projekte, so wird derzeit das Restaurant für das Skigebiet Valtgeva bei Sedrun neu gebaut, und auch eine komplett neue Beschneiungseinrichtung für das dortige Gebiet ist in Planung; insgesamt geht es dabei um Investitionen von rund vier Millionen Franken. Ausserdem sollen im kommenden Jahr die beiden Sesselbahnen in der Val Val ersetzt werden, was je nach Lawinenschutzlösung weitere Kosten von 20 bis 25 Millionen Franken verursacht. Und eine Sanierung der weiteren Schneeanlagen sowie eine Erneuerung des Restaurants in Milez stehen ebenfalls an, wie aus der Botschaft an den Gemeinderat hervorgeht.
Besser begründen oder der Gemeindeversammlung vorlegen
Um einen Beitrag von 200’000 Franken seitens der Gemeinde hatte die ASS deshalb ursprünglich angefragt; der Vorstand hatte die Summe letztlich halbiert. Doch auch dieser Betrag fand am Mittwochabend nicht die Zustimmung des Parlaments. Mit 7:4 Stimmen wurde beschlossen, das Geschäft an den Vorstand zurückzuweisen, wie die Gemeinde mitteilt. Entweder müsse die Unterstützung aus dem Fonds gemäss den Vorgaben des Gesetzes besser begründet werden – oder sie sei der Gemeindeversammlung zum Entscheid zu unterbreiten, so die Begründung seitens des Gemeinderats.
Probleme mit den Campern sollen angegangen werden
Zu einer Rückweisung kam es auch beim neuen Gesetz für das Parkieren und Campieren auf Gemeindegebiet. Das Gesetz müsse unter anderem weniger restriktiv gestaltet werden, wenn es um das Parkieren ausserhalb der Dorfzone gehe, argumentierte das kommunale Parlament laut Mitteilung. Das Gesetz soll die Verwendung der öffentlichen Parkplätze regeln, es soll aber auch Ordnung schaffen im Camperbereich. Immer öfter seien in den letzten Jahren solche Fahrzeuge überall dort auf den Feld- und Waldwegen abgestellt worden, wo derzeit die gesetzliche Basis für ein Verbot fehle, so der Gemeindevorstand.
Genehmigt wurde hingegen eine Revision des in ein Gesetz umgewandelten Reglements für das Befahren der Feld- und Waldwege mit Motorfahrzeugen, und auch eine Revision der Bestimmungen zur Abfallbewirtschaftung wurde gutgeheissen.
Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist. Mehr Infos
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