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Neue Regierung gewählt – ohne SVP

Sieben Personen wollten für die kommende Amtsperiode in die Bündner Regierung gewählt werden. Fünf Sitze waren zu vergeben. Im Wahlticker hielten wir euch auf dem Laufenden.

Südostschweiz
15.05.22 - 11:00 Uhr
Politik

Ticker

«Das neue Wahlsystem bringt das, was es versprochen hat»

Nach den Wahlergebnissen haben wir mit Politexperte Clau Dermont gesprochen. Im Interview verrät er uns, wie das neue Wahlsystem die diesjährigen Wahlen spannend gemacht hat und was nun zu Diskussionen führen wird. (nen)

Video Jürg Huber

SVP scheitert zum vierten Mal

Die drei Bündner Regierungsparteien haben bei den Wahlen am Sonntag ihre Sitze in der fünfköpfigen Exekutive verteidigt. Der SVP ist es auch im vierten Anlauf nicht gelungen, in die Regierung zurückzukehren. Die Mitte-Partei hält unverändert drei Sitze, die FDP und die SP je einen. Die Stimmbeteiligung betrug 39,15 Prozent.

Das beste Resultat erzielte mit 29'991 Stimmen Marcus Caduff (bisher, Mitte) vor Martin Bühler mit 28'649 Stimmen (neu, FDP). Es folgt mit 26'063 Stimmen Peter Peyer (bisher, SP) vor Carmelia Maissen (neu, Mitte) mit 25'145 Stimmen und Jon Domenic Parolini (bisher, Mitte) mit 25'037.

Überraschend deutlich abgeschlagen liegt mit 18'926 Stimmen SVP-Kandidat Roman Hug. Der alt Parteipräsident und Grossrat erreichte damit zwar das absolute Mehr, scheidet aber als Sechstplatzierter aus. Der parteilose Kandidat Hans Vetsch blieb mit 3500 Stimmen chancenlos.

Die Volkspartei scheiterte beim Versuch, in die Regierung zurückzukehren nun schon zum vierten Mal in Folge. Sie ist seit 2008 nicht mehr in der Exekutive vertreten. Damals hatten die beiden SVP-Regierungsräte zur BDP gewechselt.

SVP-Mann Hug zeigte sich über seine Niederlage wenig enttäuscht. Er sei sich immer bewusst gewesen, dass er eine schwierige Position habe, sagte er. Er wolle nun zusammen mit seiner Partei alle Energie ins Parlament stecken, wo die SVP stark zulegen werde. Dort sei ihre Politik nun gefragt.

Mitte verteidigt alle drei Sitze

Über die Wahlresultate am meisten freuen, kann sich die Mitte. Seit der Fusion von CVP und BDP hielt sie die Mehrheit der Regierungssitze. Ob sie alle drei Sitze würde verteidigen können, war ungewiss. Die Wiederwahl von Parolini galt als gefährdet. Schliesslich wurde er mit dem schwächsten Resultat aber dennoch komfortabel im Amt bestätigt.

Weiter musste die Mitte den frei werdenden Sitz von Mario Cavigelli verteidigen, der wegen Amtszeitbeschränkung ausschied. Die Kastanien aus dem Feuer holte Carmelia Maissen, Gemeindepräsidentin von Ilanz, mit dem viertbesten Resultat ohne Probleme.

Auch bei der FDP konnte der bisherige Regierungsrat - Christian Rathgeb - wegen Amtszeitbeschränkung nicht mehr antreten. Martin Bühler verteidigte den Sitz souverän mit dem zweitbesten Resultat aller Kandidierenden. Der Leiter des kantonalen Führungsstabs hatte sich bei der Pandemiebewältigung einen Namen über die Kantonsgrenzen hinweg gemacht. (sda)

Neue Regierung gewählt – ohne SVP

Nun haben alle 101 Gemeinden ihre Stimmzettel ausgezählt. Die neue Bündner Regierung steht somit fest. Am meisten Stimmen bekommt Marcus Caduff (bisher, Mitte) mit 29'991 Stimmen. Auf ihn folgt Martin Bühler (neu, FDP) mit 28'649 Stimmen. Peter Peyer (bisher, SP) und Carmelia Maissen (neu, Mitte) haben nach der Auszählung von der Hauptstadt Chur Jon Domenic Parolini (bisher, Mitte) überholt. Peyer wurde mit 26'063 und Maissen mit 25'145 Stimmen in die neue Bündner Regierung gewählt. Jon Domenic Parolini kann sich mit 25'037 Stimmen ebenfalls einen Sitz in der Regierung sichern.

Die Wahl deutlich nicht geschafft haben SVP-Kandidat Roman Hug und der parteilose Hans Vetsch. Der SVP ist es somit auch im vierten Anlauf nicht gelungen, in die Regierung zurückzukehren. Die Mitte behält mit drei Sitzen die Mehrheit.Hier sieht man, wie sich die Wahl der einzelnen Regierungsratskandidaten innerhalb der Gemeinden zusammensetzt. Je dunkler die Regionen erscheinen, desto mehr Stimmen wurden jeweils für die Person abgegeben. Mit einem Klick auf den Pfeil können die Kandidaten individuell abgefragt werden.

Die Wahlbeteiligung der diesjährigen Regierungsratswahlen liegt bei 39,15 Prozent. Insgesamt wurden im Kanton Graubünden 55'341 Wahlzettel an der Urne abgegeben.

Hier ist die definitive Wahlstatistik der einzelnen Gemeinden zu finden. Mit einem Klick auf den Pfeil rechts können individuelle Abfragen erstellt werden. (red/sda)

Arosa hat ausgezählt

99 von 101 Bündner Gemeinden haben ihre Stimmzettel ausgezählt. Ausstehend sind nur noch die beiden Gemeinden San Vittore und Chur. Es zeigt sich eine klare Tendenz bis jetzt, wie die Grafik unten zeigt. (red)


Auszählung Bündner Regierungsratswahlen

Ich sage DANKE, MILLE GRAZIE, IN CORDIAL GRAZIA FITG für Ihre Stimme und Ihr Vertrauen. Mit Freude, aber auch mit...

Posted by Martin Bühler on Sunday, May 15, 2022

Nur noch drei Gemeinden fehlen

98 von 101 Bündner Gemeinden sind ausgezählt. Es fehlen nur noch die Resultate von San Vittore, Arosa und Chur. Der aktuelle Zwischenstand zeigt die Grafik unten. (red)

Auszählung Bündner Regierungsratswahlen

Peyer überholt Maissen

Noch fehlen die Resultate von fünf Gemeinden für die neue Bündner Regierung. Nach 96 von 101 ausgezählten Gemeinden liegt Marcus Caduff (bisher, Mitte) mit 23'895 Stimmen weiterhin an der Spitze. Auf ihn folgt Martin Bühler (neu, FDP) mit 22'276 Stimmen. Jon Domenic Parolini (bisher, Mitte) ist derzeit auf dem dritten Zwischenrang mit 19'919 Stimmen. Dann zeigt sich eine spannende Wendung: Peter Peyer (bisher, SP) hat Carmelia Maissen (neu, Mitte) um 42 Stimmen überholt. So hat das Bündner Stimmvolk Peter Peyer 19'553 Stimmen und Carmelia Maissen 19'511 Stimmen gegeben. Roman Hug (neu, SVP) und Hans Vetsch (neu, parteilos) liegen nahezu chancenlos zurück.

Auszählung Bündner Regierungsratswahlen

Jon Domenic Parolini fährt am Wahltag mit dem Velo durch die Churer Altstadt. Für ein Interview mit der Medienfamilie Südostschweiz hat er aber angehalten. (red)

Jon Domenic Parolini

Bild Andri Nay

SVP weiterhin nicht in der Regierung vertreten

Nach der Auszählung von 90 der 101 Bündner Gemeinden liegt der bisherige Marcus Caduff (Mitte) weiterhin an der Spitze der Zwischenrangliste. Dahinter zeichnet sich ab, dass Martin Bühler (neu, FDP) ab 2023 in der Regierung vertreten sein wird. Auch Jon Domenic Parolini (bisher, Mitte) kann sich auf eine dritte Amtszeit vorbereiten. Und mit Carmelia Maissen (neu, Mitte) darf sich nach aktuellem Stand wieder eine Frau auf Sitz in der Bündner Regierung freuen. Den fünften Platz dürfte Peter Peyer (bisher, SP) verteidigen. Hingegen wird die SVP mit Roman Hug voraussichtlich leer ausgehen.

Auszählung Bündner Regierungsratswahlen

Regierungsratskandidat Roman Hug gönnt sich am Morgen des Wahlsonntags eine Pause auf dem Scamerspitz oberhalb von Trimmis. (red)

Bild Ursina Straub

Zwischenergebnisse nach Gemeinden

Mit einem Klick auf den Pfeil rechts können individuelle Abfragen erstellt werden.

Erstes Zwischenresultat zeigt Regierung ohne SVP

68 von 101 Bündner Gemeinden haben die Stimmzettel bereits ausgezählt. Der bisherige Regierungsrat Marcus Caduff (Mitte) liegt mit 15'535 Stimmen an der Spitze. Knapp dahinter folgt Martin Bühler (neu, FDP) mit 14'367 Stimmen. Dahinter zeichnet sich ein Dreikampf ab: Jon Domenic Parolini (bisher, Mitte), Carmelia Maissen (neu, Mitte) und Peter Peyer (bisher, SP) vereinen je rund 13'000 Stimmen. Nach der Auszählung von rund zwei Drittel der Bündner Gemeinden liegt SVP-Kandidat Roman Hug (neu) mit weniger als 10'000 Stimmen auf dem undankbaren sechsten Zwischenrang. Hans Vetsch (neu, parteilos) liegt mit 1800 Stimmen abgeschlagen am Schluss.

Demnach würde die fünfköpfige Regierung Graubündens unverändert aus drei Mitte-Regierungsmitgliedern bestehen und je einem Regierungsrat von FDP und SP. Wenn sich die Lage bis zum Endresultat nicht ändert, behält die Mitte somit die Mehrheit in der Exekutive. (red/sda)

So. 15.05.2022 - 09.00 Uhr

Heute wählt das Bündner Volk seine Regierung. Mit Mario Cavigelli und Christian Rathgeb scheiden gleich zwei Personen aufgrund von Amtszeitbeschränkung aus der Exekutive aus. Neue Gesichter sind also gesucht. Insgesamt werden fünf Sitze besetzt, um die sieben Kandidierende kämpfen.

Die Kandidatinnen und Kandidaten:

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