×

Moskau: Südukrainische Stadt Mariupol komplett eingeschlossen

Im Krieg gegen die Ukraine sind prorussische Separatisten nach russischen Angaben weiter vorgestossen.

Agentur
sda
03.03.22 - 10:28 Uhr
Politik
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ist die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol von Kämpfern der prorussischen Separatisten umzingelt. Foto: Sergei Grits/AP/dpa
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ist die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol von Kämpfern der prorussischen Separatisten umzingelt. Foto: Sergei Grits/AP/dpa
Keystone/AP/Sergei Grits

Die strategisch wichtige südukrainische Hafenstadt Mariupol sei nun eingeschlossen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, russischen Agenturen zufolge am Donnerstag.

Der Bevölkerung war am Vortag ein Abzug nach Osten, also in Richtung der Separatistengebiete angeboten worden. Mariupol am Asowschen Meer hat fast 450 000 Einwohner. Im Osten hätten Separatisten mit Unterstützung der russischen Armee die Stadt Balaklija südöstlich der Millionenstadt Charkiw sowie mehrere Siedlungen erobert, sagte Konaschenkow. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.

Auch mit Blick auf Gefechte in anderen Regionen betonte Russland erneut, dass es Rücksicht auf Zivilisten nehme. Der «friedlichen Bevölkerung» der umkämpften Siedlung Borodjanka gut 50 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kiew sei ein «humanitärer Korridor» angeboten worden, sagte Konaschenkow. Das russische Militär werde einen Abzug nicht behindern. Das Angebot gilt als Vorbote eines russischen Grossangriffs. Nahe Borodjanka liegt ein Flugplatz.

Russland betont immer wieder, lediglich strategische und militärische Ziele mit hochpräzisen Waffen anzugreifen. Dagegen wirft die Ukraine Russland vor, absichtlich zivile Ziele zu beschiessen. In sozialen Netzwerken gibt es zahlreiche Videos, die in Städten und Dörfern landesweit zerstörte Wohnhäuser zeigen sollen.

Ministeriumssprecher Konaschenkow sagte, bisher seien 62 ukrainische Flugzeuge, 53 Drohnen und mehr als 600 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden sowie insgesamt 1612 militärische Objekte. Zu eigenen Verlusten machte Konaschenkow keine Angaben. Am Vortag hatte Moskau von 498 getöteten russischen Soldaten gesprochen.

Die Kommentarfunktion wurde für diesen Artikel deaktiviert.
Mehr zu Politik MEHR