Mehr Geld für Glarner Wälder
Der Schutz des Glarner Waldes und die Jungwaldpflege benötigen zusätzliche Mittel. Der Regierungsrat beantragt beim Bund deshalb eine Anpassung der entsprechenden Programmvereinbarungen.
Der Schutz des Glarner Waldes und die Jungwaldpflege benötigen zusätzliche Mittel. Der Regierungsrat beantragt beim Bund deshalb eine Anpassung der entsprechenden Programmvereinbarungen.
Seit der Trockenheit im Sommer 2018 sind Waldschäden wie das Austrocknen von Baumkronen oder ganzer Bäume und Baumkrankheiten wie das Eschentriebsterben verstärkt aufgetreten – insbesondere in Lagen bis 1000 Meter über Meer. Das hält der Glarner Regierungsrat in einer Mitteilung vom Mittwoch fest.
Der Klimawandel wirkt sich auf den Wald aus: Nebst dem Schutzwald sind davon auch Waldflächen in Siedlungsnähe, bei offiziellen Feuerstellen und entlang von Wanderwegen betroffen. Diese Waldflächen haben eine Erholungsfunktion.
Die Waldschäden belasten die Glarner Waldeigentümer – allen voran die Gemeinden – gemäss Rückmeldungen der Revierförster und des Glarner Waldwirtschaftsverbandes stark. Die Waldeigentümer tragen die Verantwortung für die Sicherheit von Leuten, die im Wald Erholung suchen, wenn sich diese auf Wanderwegen bewegen, offiziellen Feuerstellen oder Waldspielplätzen benutzen.
Der Bedarf an Holzschlägen zugunsten der Sicherheit liegt 2022 bis 2024 bei 6500 Kubikmeter Holz.
Erholungsfunktion des Waldes ist beeinträchtigt
Der Bund unterstützt bis 2024 die Bewältigung dieser Waldschäden in Erholungswäldern im Rahmen des Programmziels Waldschutz. Wegen des aktuellen Ausmasses der Waldschäden ist eine Anpassung des Programmziels Waldschutz erforderlich.
Beim Bundesamt für Umwelt (Bafu) werden für 2022 bis 2024 daher 400'000 Franken mehr für den Waldschutz beantragt. Die zusätzlichen Investitionen für die Mehrleistungen für den Waldschutz verursachen im kantonalen Budget Mehrausgaben von netto 240'000 Franken und eine Erhöhung der Bundesbeiträge um 160'000 Franken.
Die Jungwaldpflege kann ausgeweitet werden
Weiteres Geld ist laut Regierungsrat auch für die Jungwaldpflege nötig. Mit der vom Bundesparlament angenommenen Motion Fässler wird neu auch das Pflanzen und Pflegen von Waldbeständen aus standortgerechten, klimaangepassten und überwiegend einheimischen Baumarten ausserhalb von Schutzwald und Waldreservaten mit Bundesmitteln unterstützt.
Der Kanton Glarus unterstützt 2020 bis 2024 die Pflanzung standortgerechter Baumarten im Schutzwald und in Sonderwaldreservaten. «Aufgrund des Klimawandels und der Unterstützung durch den Bund ist eine Ausweitung der Pflanzungen auf den multifunktionalen Wald und eine Anpassung des Programmziels Jungwaldpflege angezeigt», steht in der Mitteilung.
Der Bedarf solchen Pflanzungen liegt 2022 bis 2024 bei 6000 Stück, was einer Pflanzfläche von drei Hektaren entspricht. Somit beauftragt der Regierungsrat die Abteilung Wald und Naturgefahren, beim Bafu einen Mehrbedarf an Mitteln von 400'000 Franken zu beantragen. (red)
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