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Mehr als 2000 Gegner der Corona-Massnahmen demonstrieren in Bern

Über 2000 Corona-Massnahmen-Gegner haben sich am Samstagnachmittag in Bern zu einer unbewilligten Kundgebung versammelt. Die Polizei stand bereit, hielt sich aber zurück. Sie führte Personenkontrollen durch, wies einzelne Demonstrierende weg und machte eine Anzeige.

Agentur
sda
22.01.22 - 20:03 Uhr
Politik

Schwarz gekleidete und vermummte Teilnehmer setzten sich an die Spitze der Demonstrierenden. Einzelne Personen wurden von der Berner Kantonspolizei denn auch dem rechtsextremen Umfeld zugeordnet, wie ein Sprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Bei der Welle 7 sei eine Gruppe an der Spitze der Kundgebung kontrolliert worden.

Die «Berner Zeitung» berichtete am Samstagabend von «30 bis 40 Rechtsradikalen», die die Kundgebung «gekapert» hätten. Federführend sei dabei die Neonazigruppe Junge Tat gewesen, unterstützt von Mitgliedern der Nationalen Aktionsfront (NAF), Blood & Honour und der Hammerskins. Die Kapo Bern wollte sich dazu nicht äussern. Es hätten keine strafrechtlich relevanten Aktivitäten stattgefunden.

Die Kundgebungsteilnehmenden marschierten nach 14.00 Uhr mit «Liberté»-Rufen und mit Schweizerfahnen vom Bahnhofplatz los. Trychler waren keine vor Ort. Angeführt wurde die Kundgebung von einer Gruppe teilweise schwarz vermummter Personen. Im Feld wurden Banner der Gruppierung Massvoll mitgeführt. Auch Massvoll-Präsident Nicolas Rimoldi marschierte mit.

Wasserwerfer vor dem Bundeshaus

Der Umzug bewegte sich durch die Innenstadt via Münsterplatz zum Bundesplatz. Dort verharrten die Kundgebungsteilnehmenden etwa eine halbe Stunde. Auf dem Bundesplatz versammelten sich nach Schätzungen einer Reporterin von Keystone-SDA über 2000 Menschen.

Die Polizei stand vor dem Bundeshaus mit Wasserwerfern bereit, schritt aber nicht ein. Berichtet wurde auch von Drohungen am Rande der Kundgebung gegenüber Menschen, die eine Schutzmaske trugen.

Durch die Kundgebung wurde der Tramverkehr in der Innenstadt behindert. Gegen 16 Uhr begannen sich die Reihen der Kundgebung zu lichten. Schliesslich bewegte sich auch der Hauptharst wieder Richtung Bahnhof.

Linke Gegendemo

Die Linksautonomen hatten am Samstag zu einer Gegenkundgebung - einer Velodemo - mobilisiert. Geschätzte hundert Personen fuhren durch die Stadt und postierten sich an der Route der Hauptkundgebung. Einige skandierten antifaschistische Parolen.

Die Polizei war präsent, musste aber nicht nennenswert einschreiten, um die beiden Kundgebungen von einander fern zu halten. Beide Kundgebungen waren nicht bewilligt. Zu nennenswerten Schäden kam es nicht.

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