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Alkohol im Parlament? Finanzminister Hunt verzichtet auf Tradition

Das britische Parlament ist reich an Traditionen. Zu den skurrilsten gehört, dass der Finanzminister sich ein Glas Alkohol genehmigen darf, wenn er seinen Etat im Unterhaus vorstellt - aber nur er und nur zur Budget-Rede. Grund: Die Nerven beruhigen.

Agentur
sda
15.03.23 - 15:56 Uhr
Politik
Großbritanniens Finanzminister Jeremy Hunt steht vor der 11 Downing Street. Foto: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa
Großbritanniens Finanzminister Jeremy Hunt steht vor der 11 Downing Street. Foto: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa
Keystone/AP/Kirsty Wigglesworth

Allerdings schläft der Brauch ein. Der amtierende Schatzkanzler Jeremy Hunt verzichtete am Mittwoch auf die Möglichkeit und trank Wasser wie zuvor bereits der heutige Premierminister Rishi Sunak, der spätere Regierungschef Gordon Brown oder die damaligen Ressortchefs Alistair Darling und George Osborne. Der bisher letzte Finanzminister, der im Unterhaus zu Alkohol griff, war Ken Clarke (1993-1997) - er wählte Whisky.

Die Ursprünge der alkoholischen Tradition sind ungeklärt. Dabei bot sie bei den spielfreudigen Briten oft Anlass für eine Wette: Welches Getränk würde der Schatzkanzler wählen? Aber auch ohne Alkohol können Wettfreunde Spass haben. Gewettet wird darauf, wie viele Schlucke der Minister nimmt, wie lang seine Rede wird - der Rekord von William Gladstone 1853 liegt bei 4 Stunden und 45 Minuten - und wie oft er Wörter wie «Steuern» in den Mund nimmt.

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