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SVP verliert Sitz in der Baselbieter Regierung an EVP

Der EVP gelingt im Baselbiet die Sensation: Mit ihrem Kandidaten Thomi Jourdan zieht die Kleinpartei erstmals in die Regierung ein und verdrängt damit die SVP aus der Kantonsexekutive.

Agentur
sda
12.02.23 - 17:41 Uhr
Politik

Jourdan holte gemäss Schlussresultat der Landeskanzlei 26'217 Stimmen und lag somit 1137 Stimmen vor seiner Kontrahentin Sandra Sollberger (SVP). Das absolute Mehr lag bei 24'887 Stimmen. Die Stimmbeteiligung betrug 34,3 Prozent.

Er sei überrascht und schlicht überwältigt, sagte Jourdan am Sonntag an der Medienorientierung der neu zusammengesetzten Baselbieter Regierung über seine Wahl. «Wir haben das Unmögliche möglich gemacht.» Jourdan fiel durch eine Wahlkampagne mit besonders vielen Plakaten auf. Der 48-jährige Ökonom und Geschäftsführer amtet als Gemeinderat in Muttenz.

Die SVP konnte den Sitz des abtretenden Thomas Weber nicht verteidigen. Erstmals seit den Wahlen 2011 ist sie nicht in der Kantonsregierung vertreten.

Die als Favoritin in den Wahlkampf gestartete SVP-Nationalrätin Sollberger holte 25'080 Stimmen. «Klar ist die Enttäuschung gross», sagte Sollberger im Wahlforum. Nun werde sie zusammen mit der bürgerlichen Allianz die Gründe für die Niederlage analysieren.

EVP-Kandidat mit vielen Plakaten

Die vier Bisherigen Anton Lauber (Mitte), Isaac Reber (Grüne), Kathrin Schweizer (SP) und Monica Gschwind (FDP) verteidigten ihre Sitze in der Regierung souverän. Die meisten Stimmen erhielt Anton Lauber (Mitte) mit 41'711 Stimmen. Es folgen Isaac Reber (Grüne) mit 37'505 Stimmen, Kathrin Schweizer (SP) mit 35'020 Stimmen und Monica Gschwind (FDP) mit 35'008 Stimmen.

Neben Sollberger schafften zwei weitere Kandidaten den Sprung in die Regierung nicht. Auf dem siebten Platz liegt Thomas Noack (SP) mit 23'764 Stimmen vor Manuel Ballmer (GLP) mit 20'103 Stimmen.

Die SVP befindet sich nun in der Oppositionsrolle. Wenn eine der fünf stärksten Parteien nicht mehr in der Regierung vertreten sei, mache das die Arbeit für die Exekutive nicht einfacher, sagte die künftige Regierungspräsidentin Monica Gschwind vor den Medien. «Es wird eine Herausforderung, die Vorlagen so auszuarbeiten, dass sie im Parlament eine Mehrheit finden.»

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