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Knapp zwei Drittel der Stimmen bei Wahl in Israel ausgezählt

Nach der Parlamentswahl in Israel sind bis Mittwochmorgen knapp zwei Drittel der abgegebenen Stimmen ausgezählt worden. Nach israelischen Medienberichten könnten nach gegenwärtigem Stand, nach Auszählung von 62 Prozent der Stimmen, kleinere Parteien aus dem Lager des liberalen Regierungschefs Jair Lapid an der 3,25-Prozent-Hürde scheitern. Dies betrifft die linksliberale Meretz-Partei und die konservativ-islamische Raam-Partei. Auch die arabische Balad-Partei könnte den Einzug ins Parlament knapp verpassen.

Agentur
sda
02.11.22 - 06:54 Uhr
Politik
Eine Wählerin gibt ihre Stimme in einem Wahllokal während der israelischen Parlamentswahlen 2022 ab. Bei der Parlamentswahl in Israel wurde bisher die höchste Wahlbeteiligung seit 1999 verzeichnet. Foto: Ilia Yefimovich/dpa
Eine Wählerin gibt ihre Stimme in einem Wahllokal während der israelischen Parlamentswahlen 2022 ab. Bei der Parlamentswahl in Israel wurde bisher die höchste Wahlbeteiligung seit 1999 verzeichnet. Foto: Ilia Yefimovich/dpa
Keystone/dpa/Ilia Yefimovich

Laut Prognosen hat der rechtskonservative Oppositionsführer Benjamin Netanjahu gute Chancen auf eine Rückkehr als Regierungschef. Das rechts-religiöse Lager um den 73-Jährigen erzielte eine knappe Mehrheit von bis zu 62 der 120 Sitze. Seine Likud-Partei wurde demnach stärkste Kraft mit etwa einem Viertel der Parlamentssitze. Die Zukunftspartei von Lapid kam an zweiter Stelle.

Auf den dritten Platz schaffte es zum ersten Mal in der Geschichte Israels ein rechtsextremes Bündnis. Die Religiös-Zionistische Partei von Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir gilt als möglicher Königsmacher für Netanjahu.

Netanjahu trat in der Nacht vor seine Anhänger und dankte ihnen. «Wir haben heute einen riesigen Vertrauensbeweis bekommen», sagte er. «Wir müssen immer noch auf das Endergebnis warten, aber eines ist schon klar: Unser Weg hat sich bewiesen. Wir sind an der Schwelle eines sehr grossen Siegs.» Das israelische Volk wolle «Stärke, nicht Schwäche». Es wolle politische Weisheit, aber mit Entschlossenheit. Man wolle «auch den Nationalstolz zurückbringen». Ziel sei ein jüdischer Staat, der alle seine Bürger respektiere.

Frühere Wahlen haben gezeigt, dass sich das Bild bis zur Auszählung aller Stimmen noch verschieben kann. Das vorläufige Endergebnis wird nicht vor Donnerstag erwartet.

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