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Kiew: Russen halten Spitalpersonal in Mariupol als Geiseln

Die Ukraine hat Russland eine Geiselnahme in einem Spital der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol vorgeworfen. Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk sagte in einer Videobotschaft vom Mittwoch, insgesamt handele es sich um etwa 400 Zivilisten.

Agentur
sda
16.03.22 - 12:18 Uhr
Politik
Mariupol ist seit etwas mehr als zwei Wochen von russischen Truppen eingeschlossen. Die ukrainische Seite wirft den Russen nun eine Geiselnahme in einem Spital in Mariupol vor. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Mariupol ist seit etwas mehr als zwei Wochen von russischen Truppen eingeschlossen. Die ukrainische Seite wirft den Russen nun eine Geiselnahme in einem Spital in Mariupol vor. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Keystone/AP/Evgeniy Maloletka

«Und jetzt wird aus dem Krankenhaus heraus geschossen», sagte Wereschtschuk. Zuvor hatte bereits die Hilfsorganisation Media Initiative for Human Rights entsprechende Vorwürfe erhoben. Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Mariupol ist seit etwas mehr als zwei Wochen von russischen Truppen eingeschlossen. Seit mehreren Tagen toben schwere Strassenkämpfe. Die humanitäre Lage in der Stadt gilt als katastrophal, Hunderttausende Menschen harren unter schweren Bedingungen aus. Erst Anfang der Woche gelang es mehreren Zehntausend Menschen, in Privatautos die Stadt zu verlassen. Eine Lastwagenkolonne mit Hilfsgütern konnte bisher nicht in die belagerte Stadt gelangen. Den Behörden zufolge wurden seit Kriegsbeginn vor knapp drei Wochen bereits mehr als 2400 Zivilisten in Mariupol getötet.

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