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Erdogan holt angesehenen Ökonomen ins neue Kabinett

Nach seiner Vereidigung als Präsident der Türkei hat Recep Tayyip Erdogan ein Grossteil seines Kabinetts neu aufgestellt. Erdogan ernannte am Samstag den an den Finanzmärkten angesehenen Ökonomen Mehmet Simsek als Finanzminister. Erdogans langjähriger Vertrauter, Geheimdienstchef Hakan Fidan, wird neuer Aussenminister. Mevlüt Cavusoglu, der seit fast zehn Jahren Aussenminister der Türkei war, ist nicht mehr Teil des neuen Kabinetts.

Agentur
sda
03.06.23 - 22:32 Uhr
Politik
dpatopbilder - HANDOUT - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird vereidigt. Foto: Präsidialamt der Türkei/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
dpatopbilder - HANDOUT - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird vereidigt. Foto: Präsidialamt der Türkei/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone/Präsidialamt der Türkei/---

Die Türkei kämpft zurzeit mit einer massiven Inflation von offiziell rund 44 Prozent. Experten machen dafür auch die Politik Erdogans verantwortlich, der bislang entgegen wirtschaftlicher Logik an niedrigen Zinsen festgehalten hat, um die Inflation zu bekämpfen. Simsek dagegen gilt als Vertreter einer orthodoxen Finanz- und Wirtschaftspolitik - erwartet wird, dass er die umstrittene Niedrigzinspolitik aufgibt. Simsek war bereits früher Finanzminister unter Erdogan, war aber 2018 nach dem Übergang zum Präsidialsystem entlassen worden.

Erdogan ernannte zudem Stabschef Yasar Güler zum Verteidigungsminister, neuer Innenminister ist der bisherige Istanbuler Gouverneur Ali Yerlikaya. Einzige Frau im Kabinett ist die neue Familienministerin Mahinur Özdemir Göktas.

Erdogan war am vergangenen Sonntag in einer Stichwahl mit gut 52 Prozent der Stimmen als Präsident bestätigt worden. Am 14. Mai hatten seine islamisch-konservative AK-Partei und ihre Partner bereits die Mehrheit im Parlament gewonnen. Die Wahl galt wegen der Kontrolle der AKP und Erdogans über staatliche Ressourcen und die Medien im Land als unfair.

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