In Montenegro

Neulich verbrachten wir die Herbstferien wieder in Montenegro, diesmal ausnahmsweise mit meiner pensionierten Mutter. Das hatte einen Vorteil: Jemand half mir beim Hüten der Kinder. Aber auch einen Nachteil: Mama betritt Cafés nur mit dem Ausdruck äusserster Todesverachtung. Auf dem Balkan, wo weite Landstriche nichts anderes als Café-Leben aufzubieten haben, ist das eine unpraktische Haltung. Ich versuchte sie zu überzeugen: «Lebensqualität misst sich darin, wie viele Tage die Woche man im Café sitzt. Sieben Tage macht hundert Punkte.» Mama lachte mich höhnend aus.