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In Bern wird Mathias Zopfi als Bundesratskandidat gehandelt

Die Grünen überlegen, ob sie einen Angriff auf den Bundesratssitz der SVP wagen sollen. Als Sprengkandidat wird der Glarner Ständerat Mathias Zopfi gehandelt.

Ueli
Weber
04.10.22 - 10:46 Uhr
Politik
Er gilt als umgänglich und darum auch für Bürgerliche wählbar: Der Glarner Ständerat Mathias Zopfi (Grüne, Mitte), spricht während der Herbstsession mit Werner Salzmann, (SVP, rechts), an der Seite des parteilosen Schaffhauser Ständerats Thomas Minder. 
Er gilt als umgänglich und darum auch für Bürgerliche wählbar: Der Glarner Ständerat Mathias Zopfi (Grüne, Mitte), spricht während der Herbstsession mit Werner Salzmann, (SVP, rechts), an der Seite des parteilosen Schaffhauser Ständerats Thomas Minder. 
Bild Anthony Anex / Keystone

Wird This Zopfi Bundesratskandidat? Gemäss den Zeitungen der CH-Media wird der Name des Glarner Ständerats ins Spiel gebracht, wenn es darum geht, ob die Grünen versuchen sollen, der SVP einen Bundesratssitz abzuluchsen. Anfang Dezember wird die Bundesversammlung die Nachfolge von SVP-Bundesrat Ueli Maurer wählen. 

Für Zopfi spreche, dass er am rechten Rand der Grünen politisiere, umgänglich sei und mit Werner Hösli schon einen SVPler aus dem Amt gedrängt habe. «Präsentiert die SVP ein einseitiges Ticket, haben wir mit Zopfi eine Chance», wird ein ungenannter grüner Parlamentarier zitiert. 

Zopfi kurz angebunden

Doch wie gut stehen überhaupt die Chancen der Grünen, einen Bundesratssitz zu erobern? Darüber gehen offenbar die Meinungen in der Partei auseinander. Wie CH-Media berichtet, finden einige, eine Kandidatur sei aussichtslos. Keine Partei habe kurz vor den Wahlen ein Interesse, der SVP den Sitz in der Regierung wegzunehmen. Das helfe nur der SVP, sich als Opfer einer Intrige darzustellen und ihre Wählerschaft zu mobilisieren. 

Andere finden offenbar, die Grünen hätten mit einer gemässigten Kandidatur eine Chance, wenn die SVP zwei Hardliner aufstellt. Da käme dann Zopfi ins Spiel. Eine weitere Möglichkeit wäre, mit einer linken Kandidatur ins Rennen zu steigen und sich mit Angriffen auf die SVP zu profilieren. 

Die Grünen müssten nun jemanden finden, der bereit sei, notfalls eine klare Niederlage einzustecken. Wie CH-Media berichtet, will die Partei nun Gespräche mit anderen Parteien führen. Mathias Zopfi selber erklärte gegenüber CH-Media auf Anfrage nur: «Die grüne Fraktion entscheidet am 18. Oktober.»  

Würde Zopfi tatsächlich gewählt, wäre er erst der zweite Bundesrat aus dem Glarnerland. Der erste war Joachim Heer, der 1875 bis 1878 in der Landesregierung sass. 

Ueli Weber ist stellvertretender Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er hat die Diplomausbildung Journalismus am MAZ absolviert und berichtet seit über zehn Jahren über das Glarnerland. Mehr Infos

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