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Hunderte stehen in Luzern für Frieden in der Ukraine zusammen

Mehrere Hundert Personen haben sich am Freitagabend auf dem Luzerner Kornmarkt versammelt und gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine demonstriert. An der Friedenskundgebung sprach unter anderem auch der russische Autor Michail Pawlowitsch Schischkin.

Agentur
sda
04.03.22 - 21:04 Uhr
Politik

Zur Kundgebung aufgerufen hatten die Luzerner Grünen, SP, GLP und die Mitte-Partei. Die Luzerner Polizei schätzte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass rund 500 Personen anwesend waren. Die Veranstalter gingen von über 1000 Personen aus. Sicher ist: Der Platz am Kornmarkt war bis auf den letzten Platz gefüllt und von unzähligen Kerzen erhellt.

«Ich will die Ukraine um Vergebung bitten», sagte der russische Autor Schischkin. Auch wenn er wisse, dass solche fürchterlichen Verbrechen nicht vergeben werden können. An die Schweiz appellierte er: «Die Epoche der Neutralität ist vorbei. Dies ist ein Luxus, den wir uns nicht mehr leisten können.»

Schischkin wurde 1961 in der russischen Hauptstadt Moskau geboren. Er heiratete eine Schweizerin und lebt seit 1994 in der Schweiz. Für seine Romane und politischen Aufsätze erhielt er mehrere russische und Schweizer Literatur-Preise. In Russland ist er dank digitaler Verbreitung seiner Werke ein Bestseller-Autor.

«Nicht tatenlos zuschauen»

«Wir sind der Solidarität und Verantwortung verpflichtet», sagte Luzerns Mitte-Präsident Christian Ineichen. «Wir dürfen nicht tatenlos zuschauen.» Er fühle sich sehr verbunden mit der ukrainischen Bevölkerung.

Putins Angriff sei nicht nur ein Angriff auf die Ukraine, sondern auch einer auf den Frieden, die Freiheit und die Demokratie, sagte der Luzerner GLP-Nationalrat Roland Fischer. Und somit auch auf Europa, die Welt und die Schweiz. «Wir müssen diesen Krieg stoppen.»

Putins Angriffskrieg sei durch nichts zu rechtfertigen, sagte der Luzerner Nationalrat Michael Töngi (Grüne). «Putin fürchtet sich vor Menschen, die die Zukunft mitgestalten wollen.» Nothilfe sei jetzt angezeigt.

Zwischen den verschiedenen Reden gab es zwei Schweigeminuten. Und um 20 Uhr, zum Ende der Kundgebung, läuteten fast alle Glocken der Stadt. Für den Frieden.

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