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Handy und Internet kommen bei Jugendlichen an erster Stelle

Praktisch alle Schweizer Jugendliche besitzen ein Mobiltelefon und nutzen es auch rege. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die den Umgang von Jugendlichen mit neuen Medien untersuchte. Beim Surfen ist Facebook hoch im Kurs.

Südostschweiz
28.02.11 - 19:28 Uhr

Genf/Zürich/Bellinzona. – Zum ersten Mal wurde in allen drei Sprachregionen der Schweiz untersucht, wie Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren neue Medien nutzen. Die Studie mit dem Namen «JAMES» wurde am Montag an der Universität Genf vorgestellt.

Auf dem ersten Platz, so das Fazit der Studie, rangiert bei den jungen Leuten das Handy. 98 Prozent der Jugendlichen besitzen ein eigens Mobiltelefon.

Sie nutzen es in erster Linie, um zu telefonieren und um SMS zu schreiben. Einer von zehn Jugendlichen hat ausserdem schon mal einen Gewalt- oder Pornofilm zugeschickt erhalten oder auf sein Handy heruntergeladen. Dies betrifft Knaben mehr als Mädchen.

Nach dem Handy folgt das Internet: Die Studie kommt zum Schluss, dass die Jugendlichen unter der Woche durchschnittlich rund zwei Stunden pro Tag online sind. Am Wochenende steigt der Internetkonsum auf rund drei Stunden. Dafür würden die Jugendlichen weniger Radio hören und Fernsehen schauen, sagte der Genfer Soziologe Patrick Amey.

Im Internet sind es vor allem die sozialen Netzwerke, mit denen sich die Jugendlichen ihre Zeit vertreiben. Mehr als 80 Prozent sind Mitglieder bei einer solchen Plattform, wobei Facebook bei den Jungen an oberster Stelle rangiert. Diese wird vor allem zur Kommunikation gebraucht. Bei den Jüngeren spielt das «Freundesammeln» eine wichtige Rolle.

Die Studie zeigt zudem auf, dass Knaben schneller persönliche Daten von sich ins Netz stellen als Mädchen - mit Ausnahmen von Fotos. Das Internet birgt jedoch auch Gefahren: Gegen 30 Prozent der Jungen haben Bilder oder Videos von sich im Internet entdeckt, ohne dass sie je ihre Einwilligung zur Publikation gegeben haben.

Die Studie wurde von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Kooperation mit der Universität Genf und der Universität der italienischen Schweiz im Sommer 2010 durchgeführt. Insgesamt wurde 1175 Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren befragt. Finanziert hat die Studie der Schweizer Telefonanbieter Swisscom. (sda)

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