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Israels Aussenminister: Rotes Kreuz muss mehr für Geiselzugang tun

Israels Aussenminister Eli Cohen verlangt vom Roten Kreuz mehr Einsatz für einen Kontakt zu den von Terroristen in den Gazastreifen verschleppten Geiseln.

Agentur
sda
14.11.23 - 17:54 Uhr
Politik
Eli Cohen, Außenminister von Israel, spricht während einer Sitzung des Weltsicherheitsrat im Hauptquartier der Vereinten Nationen. Cohen verlangt vom Roten Kreuz mehr Einsatz für einen Kontakt zu den von Terroristen in den Gazastreifen verschleppten…
Eli Cohen, Außenminister von Israel, spricht während einer Sitzung des Weltsicherheitsrat im Hauptquartier der Vereinten Nationen. Cohen verlangt vom Roten Kreuz mehr Einsatz für einen Kontakt zu den von Terroristen in den Gazastreifen verschleppten…
Keystone/AP/Seth Wenig

Er äusserte sich am Dienstag in Genf, wo er mit mehreren Angehörigen beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und UN-Organisationen Gespräche führte. «Bis heute hat niemand die Geiseln gesehen», sagte Cohen. «Wir haben keine Lebenszeichen.» Das IKRK müsse zumindest erreichen, dass Angehörige ein Lebenszeichen von den Verschleppten bekommen und dass sie mit Medikamente versorgt werden.

Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen hatten bei einem Überfall auf Israel am 7. Oktober etwa 1200 Menschen getötet und rund 240 Menschen verschleppt.

Gefangenenbesuche sind eine Kernaufgaben des IKRK. Es soll sich in Konflikten und das Wohlergehen von Gefangenen kümmern, ist dafür allerdings auf Zustimmung der Konfliktparteien angewiesen. Das IKRK verlangt im Dialog mit Hamas nach eigenen Angaben bislang vergeblich Zugang zu den Geiseln im Gazastreifen.

Die Angehörigen schilderten erschütternde Details, wie ihre Familienmitglieder bei dem Terrorüberfall entführt wurden. Darunter waren die Tochter einer 79-Jährigen und die Schwester eines Mannes, der mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern verschleppt wurde. Die Angehörigen zeigten Audio- und Videoaufnahmen des Terroranschlags, auf denen ihre Familienmitglieder zu sehen oder zu hören waren.

Die Misere der Zivilbevölkerung im Gazastreifen werde von der Hamas verursacht, sagte der israelische Gesundheitsminister Uriel Menachem Buso. Er warf der Hamas vor, den Krankenhäusern Treibstoff für Generatoren vorzuenthalten, um ihn selbst für Angriffe auf Israel zu nutzen.

Nach jüngsten Angaben einer von Hamas kontrollierten Verwaltung sind seit Kriegsbeginn 11 500 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden. 29 000 Menschen seien seither verletzt worden, teilte ein Informationsbüro der Verwaltung am Dienstag mit. Israel vermeide wo immer möglich zivile Opfer, sagte Aussenminister Cohen. Aber auch: «Wir werden diesen Krieg fortsetzen, bis Hamas eliminiert ist und bis wir alle unsere Geiseln zurückhaben.»

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