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Die Nutzungsplanung ist unter Dach und Fach

Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Glarus Nord haben die letzten offenen Punkte der NUP erledigt. Jetzt ist der Kanton am Zug.

Daniel
Fischli
08.06.23 - 04:30 Uhr
Politik
Rund 650 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben an der Gemeindeversammlung teilgenommen.
Rund 650 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben an der Gemeindeversammlung teilgenommen.
Bild Daniel Fischli

Zum dritten und letzten Mal hat sich die Gemeindeversammlung von Glarus Nord mit der Nutzungsplanung (NUP) beschäftigt. Nachdem an Gemeindeversammlungen im April 2021 und im September 2022 die meisten Punkte erledigt werden konnten, ging es am Dienstag noch um die letzten Pendenzen.

Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger wollten offensichtlich das Verfahren abschliessen und stimmten in allen Punkten den Anträgen des Gemeinderates zu. Auch in solchen, in denen sie im September noch anderer Meinung waren. Wäre es anders herausgekommen, hätte sich eine nächste und vierte Gemeindeversammlung noch einmal mit der NUP beschäftigen müssen. Denn angenommene Änderungsanträge gelten in der Nutzungsplanung als Teilrückweisungen.

Jetzt geht die NUP an den Kanton zur Genehmigung. Wie lange dies dauern werde, sei offen, sagt Gemeinde­präsident Thomas Kistler. «Wir hoffen, dass es schnell geht, denn grosse und kleine Investoren warten auf klare Regeln.» Er sei froh, dass das komplizierte Verfahren für die Gemeinde nun abgeschlossen sei.

Gewässerräume nicht verkleinern

Einer der offenen Punkte waren noch Gewässerräume im Altweg in Näfels und am Escherkanal. Die Gemeindeversammlung hatte diese im Herbst noch reduzieren wollen. Der Gemeinderat folgte aber in seinem Antrag an die Versammlung vom Dienstag zum ersten Mal den Stimmbürgerinnen und Stimmbürger nicht.

Die geforderte Verkleinerung der Gewässerräume sei rechtlich nicht möglich, so das Argument des Gemeinde­rates. Für die Verkleinerung votierte an der Versammlung Josef Fischli aus Näfels. Die Gemeindeversammlung folgte ihm aber mit klarer Mehrheit nicht.

Hagnen soll eine Wiese bleiben

Mehr zu reden gab der Status des Hagnen in Mollis, wo zwei sich widersprechende Anträge zu behandeln waren. An der letzten Gemeindeversammlung war beschlossen worden, das Hagnen solle zur Landwirtschaftszone werden. Dagegen wehrten sich jetzt Mitbesitzer Melchior Laager aus Näfels und Roger Schneider aus Mollis für die FDP. Laager meinte, für die Auszonung seien nur «Neider, gewisse Nachbarn und die Grünen». Die Gemeindeversammlung bestätigte die Auszonung aber klar.

Der zweite Antrag verlangte, dass noch mehr Boden ausgezont wird, als im Herbst beschlossen worden ist. Dafür setzten sich Flavia Bäbler aus Oberurnen und Johannes Bäbler aus Mollis ein. Die einzelnen Parzellen im Hagnen sollten nicht je unterschiedlichen Zonen zugeteilt werden, so Flavia Bäbler. Auch dieser Antrag wurde klar abgelehnt.

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos

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