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WHO-Chef warnt vor Zusammenbruch einer Klinik im Gazastreifen

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einem Kollaps einer Klinik in der zwischen israelischen Streitkräften und der islamistischen Terrororganisation Hamas umkämpften Stadt Chan Junis gewarnt. Dem Nasser-Krankenhaus gingen Treibstoff, Nahrung und Vorräte aus, schrieb Tedros Adhanom Ghebreyesus in der Nacht zum Samstag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Wegen der Kämpfe seien Hunderte Patienten und Klinikmitarbeiter geflohen, und die Lieferungen von Nachschub seien «schwierig». Derzeit befinden sich ihm zufolge 350 Patienten und 5000 Vertriebene in der Klinik.

Agentur
sda
27.01.24 - 02:38 Uhr
Politik
ARCHIV - Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, spricht während einer Pressekonferenz auf einem EU-Afrika-Gipfel in Brüssel. Foto: Johanna Geron/Pool Reuters/AP/dpa
ARCHIV - Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, spricht während einer Pressekonferenz auf einem EU-Afrika-Gipfel in Brüssel. Foto: Johanna Geron/Pool Reuters/AP/dpa
Keystone/Pool Reuters/AP/Johanna Geron

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen teilte mit, die wesentliche medizinische Versorgung im Nasser-Krankenhaus sei zusammengebrochen. Die Klinik sei die grösste noch funktionierende Gesundheitseinrichtung im Gazastreifen.

Israels Armee griff in Chan Junis zuletzt Dutzende Stellungen der Hamas an. Die israelische Bodenoffensive ist eine Reaktion auf das Massaker vom 7. Oktober, bei dem die islamistische Terrororganisation im israelischen Grenzgebiet 1200 Menschen brutal tötete und ungefähr 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppte. Chan Junis ist die grösste Stadt im Süden des Gazastreifens und gilt als Hamas-Hochburg. Israel vermutet in dem Tunnelnetzwerk in der Gegend die Führung der Terrororganisation sowie auch israelische Geiseln. Das Militär hatte zuvor mitgeteilt, um den Betrieb der Nasser-Klinik und des Amal-Krankenhauses in Chan Junis sicherzustellen, sei man in Kontakt mit deren Direktoren sowie dem medizinischen Personal vor Ort.

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