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Bündner Strassen werden Kraftwerke

Gute Nachrichten für Velofahrerinnen und Wanderer: Der Kanton gibt künftig mehr Geld für Rad- und Wanderwege aus. Und er will an den Bündner Strassen möglichst viel Strom produzieren lassen.

Südostschweiz
25.05.23 - 17:38 Uhr
Politik
Höhere Beiträge: Die Bündner Regierung verspricht höhere Beiträge an den Langsamverkehr. Künftig soll mehr Geld in Rad- und Wanderwege investiert werden.
Höhere Beiträge: Die Bündner Regierung verspricht höhere Beiträge an den Langsamverkehr. Künftig soll mehr Geld in Rad- und Wanderwege investiert werden.
Bild Livia Mauerhofer

Die Bündner Regierung zeigt Herz für den Langsamverkehr. Wie sie in einer Mitteilung schreibt, wird sie höhere Beiträge an diesen leisten. Davon profitiert die Bevölkerung unabhängig davon, ob sie das Velo für den Arbeitsweg braucht oder in der Freizeit durch die Natur radelt.

Bis zu 80 Prozent Kantonsgeld

Besonders stark unterstützt werden die «Radweganlagen des Alltagsverkehrs», wie sie in der Strassenverordnung heissen. Dabei handelt es sich um Velowege und -streifen, welche vor allem dem täglichen Fortkommen dienen, also für den Verkehr auf dem Weg zum Einkaufen oder zur Arbeit benutzt werden. Sind solche Velowege oder Radstreifen gemäss dem sogenannten Sachplan Velo von kantonalem Interesse, übernimmt der Kanton künftig 50 Prozent der Kosten. Gar 80 Prozent gibt es für Alltags-Veloverbindungen, wenn sie im Sachplan als Wege von «überwiegendem kantonalen Interesse» eingestuft sind.

Biken und Wandern trennen

Mehr kosten lässt sich die Regierung aber nicht nur den Alltagsverkehr, sondern auch das Freizeitvergnügen. Auch hier sind die Beiträge des Kantons abgestuft, wie die Regierung mitteilt. Bei Velo- und Wanderwegen von kantonalem Interesse betragen die Kantonsbeiträge künftig 30 Prozent. Noch mehr Geld aus der Kantonskasse gibt es überall dort, wenn Wege der sogenannten Entflechtung dienen – wenn also beispielsweise Konflikte zwischen Bikerinnen und Wanderern behoben werden. In diesen Fällen beteiligt sich der Kanton mit 60 Prozent.

Strom von der Strasse

Die gesamte kantonale Strasseninfrastruktur soll nach dem Willen der Regierung zudem künftig noch einem anderen Zweck dienen als dem Weg von Start zu Ziel: der Stromproduktion. Der Kanton stelle seine Anlagen «für Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien kostenlos zur Verfügung», heisst es in der Mitteilung. Das heisst, dass Gemeinden, Energieversorger und institutionelle Unternehmen entlang der Strassen oder auf Leitplanken beispielsweise Solarpanels montieren dürfen, ohne dafür Miete zu zahlen. Einzige Bedingung der Regierung: Die entsprechenden Stromproduktionsprojekte müssen von ihr genehmigt sein. (red)

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