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Frische Post für die Bündner Regierung

Am Donnerstag haben 67 junge Frauen aus Graubünden am vierten Mädchenparlament über aktuelle Themen debattiert. Am Ende des Tages konnten sie der Bündner Regierung sechs Anträge übergeben.

Südostschweiz
12.11.21 - 16:23 Uhr
Politik
Regierungsratspräsident Mario Cavigelli nahm die Anträge des Mädchenparlaments entgegen.
Regierungsratspräsident Mario Cavigelli nahm die Anträge des Mädchenparlaments entgegen.
Bild Kanton Graubünden

Aus ganz Graubünden waren am Donnerstag junge Frauen im Alter von 12 bis 16 Jahren angereist, um am vierten Mädchenparlament teilzunehmen. Wie der Kanton am Freitag mitteilte, waren es insgesamt 67 Oberstufenschülerinnen und Gymnasiastinnen, die im Grossratssaal konstruktiv, kompetent und engagiert miteinander über die Themen Gender und Sexismus, Klimawandel, Bildung und Digitalisierung sowie Zukunft in Graubünden diskutiert haben. 

Sechs Forderungen

In verschiedenen Gruppen haben die jungen Frauen zusammen sechs Anträge erarbeitet. 26 Mädchen nahmen sich dem Thema Gender und Sexismus an. In ihren zwei Anträgen «Aufklärung 2.0» und «Für Schulbekleidung, die die Ausdrucksfreiheit von Mädchen respektiert» fordern sie eine obligatorische Aufklärung an den Schulen ab dem Kindergarten und dass die Bündner Regierung eine grössere Ausdrucksfreiheit an Schulen fördert, indem sie beispielsweise von Kleidervorschriften absieht.

Zum Thema Klimawandel haben 18 junge Frauen die zwei Anträge «Wie wird mein Schulhaus klimaneutral?» und «Für einen attraktiven und ökologischen ÖV» erarbeitet. Dabei fordern sie, dass Schulhäuser und der öffentliche Verkehr im Kanton klimafreundlicher werden. 19 weitere Mädchen beschäftigten sich mit dem Thema Zukunft in Graubünden. Gemäss ihrem Antrag «Mobiles Arbeiten im ganzen Kanton Graubünden» soll der Kanton Voraussetzungen schaffen, die Homeoffice im ganzen Kanton möglich machen. Die letzten sechs Teilnehmerinnen beschäftigten sich mit dem Thema Bildung und Digitalisierung. In ihrem Antrag «Unerwünschte erotische Bilder und Grooming» fordern sie, dass Kinder und Jugendliche für die Gefahren der Digitalisierung sensibilisiert werden.

Lernen von den Grossen

Während des ganzen Tages wurden die jungen Frauen von 15 erfahrenen Politikerinnen und Politiker unterstützt. Diese zeigten sich beeindruckt von der Qualität der Debatte und dem Engagement der Mädchen. Grossrätin Carmelia Maissen lässt sich in der Mitteilung zitieren: «Hier wächst eine Generation an jungen Frauen heran, die sich selbstbewusst, bestimmt und herzhaft in die Politik einbringt – das zu sehen ist eine Freude». 

In Form von vier Petitionen übergaben die Mädchen ihre Anträge anschliessend Regierungspräsident Mario Cavigelli. Wie aus der Medienmitteilung hervorgeht, freut sich Cavigelli sehr über das Engagement der jungen Frauen: «Dass Frauen in der Politik – immer noch – untervertreten sind, ist kein Geheimnis. Die Demokratie wird besser, wenn ihr sie mitgestaltet, heute und hoffentlich auch in Zukunft», lässt sich der Regierungspräsident an die jungen Frauen gerichtet zitieren. (jac)

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